Karben. Die Botschaft in der Schutzhütte der Naturfreunde bei Okarben war klar formuliert: „Ordentliches Geld für ordentliche Arbeit“, forderte Jürgen Walter. Der Vizechef der SPD-Landtagsfraktion sprach bei der Maikundgebung des Karbener Ortsvereins des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Das Thema Mindestlohn beschäftigte auch den Vorsitzenden des DGB Karben, Bernd Benölken. „Es muss wieder mehr Geld in die Taschen der Arbeitnehmer kommen, damit die Binnenkonjunktur stabilisiert werden kann“, forderte er und erntete kräftigen Applaus. Auch Walter konnte nur bestätigen, was Benölken vorweg nahm: „Wir fordern den Mindestlohn von 7,50 Euro. Es kann einfach nicht sein, dass Leute von ihrem Verdienst nicht leben können oder durch die Leistungen von Hartz IV mehr verdienen, als wenn sie tagtäglich aufstehen und solide Arbeit leisten“, sagte Walter.
Um die derzeit kritische Situation beim größten Arbeitgeber in Karben kamen am „Tag der Arbeit“ natürlich beide Redner nicht vorbei: Benölken sprach den Kollegen bei Siemens-VDO seine „volle Solidarität“ aus. „Es scheint, als würde diese Firma nach dem Motto handeln: Weniger Geld, mehr Arbeit. Das können wir so nicht einfach hinnehmen“, betonte Walter. Aus Sicht von Sozialdemokraten und Gewerkschaft müssten sich die Unternehmen klarmachen, dass sie eine hohe Verantwortung für die Beschäftigten und deren Familien tragen. Neben den politischen Reden stand auch ein Unterhaltungsprogramm ab dem frühen Mittag im Vordergrund. Die Sänger der Eintracht Petterweil gaben Volkslieder zum Besten, die Naturfreunde zeigten sich in ihrer Schutzhütte für Leckereien vom Grill verantwortlich. Zum dritten Mal in Folge fand die Maikundgebung in der Schutzhütte statt und punktete bei den Menschen durch die Kombination von Politik und Gemütlichkeit in der Natur.