Niederdorfelden. Kopfschütteln unter den Anwohnern erregten vor Kurzem Verbotsschilder, die die Nutzung des Lindenplatzes wesentlich einschränken sollten. »Ich habe meinen Augen nicht getraut, als eines Morgens an jedem Zugang zu unserem schönen Lindenplatz plötzlich Verbotsschilder errichtet wurden«, erinnert sich Anwohner Reiner Dittrich. Die Schilder besagten, dass ab sofort auf dem Platz jede Art von Alkohol und das Rauchen verboten seien. Des Weiteren sei das Mitführen von Waffen verboten wie das Freilaufenlassen von Hunden. Und sogar Ball spielen und Radfahren war plötzlich untersagt.
»Fehlte nur noch, dass auch noch jeglicher Aufenthalt auf dem Platz unerwünscht sei«, formuliert Dittrich seine Verwunderung über das Aufstellen der Verbotsschilder durch die Gemeinde aus. War der Platz und der daran angrenzende Supermarkt vor einigen Jahren doch gerade von der Gemeinde für viel Geld umgebaut worden, um einen wirklichen Dorfmittelpunkt zu schaffen. Mit Spielplätzen für Jung und Alt, mit Wasserspielen und dem Mehrgenerationenhaus, das den Jüngsten als Kindertagesstätte und Krippe genauso offenstehen sollte wie den Senioren.
Zur Müllkippe
Das Konzept schien anfangs auch aufzugehen bis, ja bis eines Tages Jugendliche den Platz zu ihren Treffpunkt machten und vor allem an den Wochenenden den Spielplatz für die Kleinen in eine Art Müllkippe verwandelten. Mit leeren Getränkedosen, Zigarettenkippen, aufgerissenen Pizzakartons und sogar oftmals Glasscherben. »Die Eltern haben sich zu Recht beklagt, dass sie auf diesen Spielplatz ihre Kinder nicht mehr spielen lassen könnten. Auch von der Kita Am Lindenplatz sind Klagen wegen der Zustände gekommen. Also mussten wir etwas unternehmen«, nimmt dazu Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) Stellung.
Leider habe es dann aber beim Aufstellen der Verbotsschilder ein Missverständnis gegeben. »Vorgesehen war eigentlich, den Zugang zum eigentlichen Kinderspielplatz auf Kinder und deren Begleitpersonen zu beschränken, um so vor allem während der Sommermonate in den Abend- und Nachtstunden keinen Jugendtreff an dieser Stelle entstehen zu lassen«, erklärt Büttner. Diese Anweisung sei aber falsch ausgelegt worden, sodass die Verbotsschilder an allen Zugängen zu dem Platz standen. Als mehrere Dorfbewohner, unter ihnen auch Dittrich, im Rathaus vorstellig wurden, wurde das Versehen umgehend korrigiert und die Schilder wurden wieder demontiert.
Ascher aufstellen
Jetzt weist nur noch ein Schild am Eingang zum Spielplatz darauf hin, dass dieser Platz den Jüngsten vorbehalten sein soll und nicht für heranwachsende Jugendliche. »Ich finde es gut, dass die Gemeinde so schnell auf unsere Proteste reagiert hat. Diese Lösung jetzt ist einsichtig und wird von uns Alten auch jederzeit so mitgetragen«, sagt der 74-jährige Dittrich zufrieden.
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