Ein großer Bereich nur für Kinder, Ecken zum Schmökern und Lernen, Regale, die Platz freigeben für Veranstaltungen und automatisierte Buchrückgabe – die Innenausstattung der Mediathek soll Lust auf Lesen und Leseförderung wecken.
Bad Vilbel. Susanne Adolph, die Leiterin der Stadtbücherei, staunt, als sie erfährt, dass dort erst seit einem knappen Jahr auch samstags geöffnet ist. Die Räumlichkeiten unter dem Hallenbad, das sei keine adäquate Bibliothek, merkt sie dezent an. 300 Quadratmeter hat sie dort zur Verfügung. Bei der jetzt vorgestellten Innenausstattung der neuen Mediathek stehen allein für Kinder etwa 150 Quadratmeter in einem mit Glaswand abteilbaren Bereich des Erdgeschosses zur Verfügung. Insgesamt kann eine Fläche von 1300 Quadratmetern genutzt werden.Man habe die Bücherei bewusst mitten in die Stadt geholt, wolle sie nicht im Obergeschoss eines Gebäudes verstecken, betonte Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Man habe sich bei der Planung von zukunftsgerichteter Funktionsfähigkeit leiten lassen.
Regale sind beweglich
So stehen die Regale im ersten Stock auf beweglichen Regalen. Sie können so zusammengeschoben werden, dass ein Viertel der 800 Quadratmeter dort für Veranstaltungen freigegeben werden kann. Bücher können automatisiert zurückgegeben werden – auch außerhalb der Öffnungszeiten. Möglich machen das kleine Aufkleber mit der RFID-Technologie (Radio-Frequency Identification), die eine Identifizierung mit elektromagnetischen Wellen ermöglicht.
An Kosten für die Bücherei ist für Planung, Technik und Möblierung ein Betrag von einer Million Euro vorgesehen. Die Baukosten für die Büchereibrücke werden bei 9,2 bis 9,3 Millionen Euro liegen. Davon trägt die Stadt nach Angaben von Stadtrat Klaus Minkel einen Restbetrag von 1,6 bis 1,7 Millionen Euro. Wer aus Richtung Neuer Mitte die Bücherei betritt, kommt erst einmal an einen Info-Schalter mit den Rückgaberegalen. Neu ist auch der Bereich für Zeitungen und Zeitschriften. Ein Schwerpunkt der Mediathek liege bei Kindern und Familien, betont Adolph. Deshalb gibt es einen 150 Quadratmeter großen Bereich für Kinder, der mit einer verschiebbaren Glaswand auch für Gruppen abgetrennt werden kann.
50000 Medien
Es gibt einen Bereich mit Bilderbüchern und welchen für Erstleser, dazu eine Sitz- und Spiellandschaft. „Ganz entscheidend für Büchereien ist, dass sie eine große Aufenthaltsqualität bieten“, betont Adolph. Samstags soll es spezielle Angebote für Kinder geben.
Dann könnten die Eltern entweder einkaufen oder ins angrenzende Café gehen, wirbt sie. Im Obergeschoss gibt es eine extra Jugendbibliothek, ergänzt von Smartboards, elektronischen Tafeln, für Spiele und Lernen. Auch zwei, drei PC-Arbeitsplätze werden entstehen. Neben den Regalen für Bücher gibt es eine Abteilung für Film und Musik. Die Ausstattung wird in Anthrazit gehalten, ergänzt von hellen für die Akustik optimierten Decken und bunten Sitzmöbeln.
Die Öffnungszeiten sollen deutlich ausgeweitet werden: montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr. Von jetzt 28 000 Medien soll der Bestand allmählich auf 50 000 Einheiten ausgebaut werden – plus einem jährlichen Austausch von zehn Prozent des Bestandes. Es wird auch Tablet-PC geben, um den virtuellen Bestand der „Onleihe“ zu nutzen.