Karben. Wo sonst Traktoren lärmen und Heu gestapelt wird, hat am Wochenende der Gesangverein Eintracht Petterweil sein traditionelles Scheunenfest gefeiert. Mehr als hundert Gäste, Freunde und Mitglieder waren gekommen, saßen vergnügt unter dem hohen Dach der Feldscheune und freuten sich über die Lieder des Männerchores. Denn zum Feiern gehört der Gesang, erst recht, wenn die Eintracht Petterweil einlädt.
„Oh, wie ist das schee“, seufzte dann auch gerührt Ingrid Ebert, die als Sängerfrau schon viele Lieder gehört hat. Ein „Hoch sollen sie leben“ war dem weiblichen Geschlecht gewidmet, den rührigen Sängerfrauen, die Freud und Leid mit den Männern teilen. Schließlich sind sie nicht nur „zum Verschönern“ dabei, sondern sorgen auch für die Beigaben zur Salattheke, backen Kuchen und helfen, wo sie können. So kam der humorige Dankesgruß aus Männerkehlen gut an und begeistert klatschten die Frauen Beifall.
Ein Ständchen gehörte auch den vielen Geburtstagskindern und Jubilaren des Vereines. „Paul, werf’ die Hufe“, donnerte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Rieger durch das Mikrofon, um Paul Carl nach vorne auf den Ehrenplatz zu holen. Der Gesangsveteran hat in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag gefeiert und wünschte sich das Humpen-Lied „Der neue Jahrgang“ mit dem Refrain „Singt und lasst uns leben“.
Eine Losung, die gut ankam in der Feldscheune, wo an den geschmückten Tischen Männer und Frauen zusammensaßen, sich zuprosteten und guter Dinge waren. Für den aktiven Sänger Gerhard Mahr (70) wurde „Die Rose“ gesungen und bei diesem bittersüßen Loblied auf die Liebe stiegen vor allem den Sängerfrauen Tränen der Rührung in die Augen. „Das geht mir immer durch und durch“ flüsterte Inge Weimann und ihre Sitznachbarinnen nickten stumm. „Nimm die Stunden, wie sie kommen“ wurde für die Vereinsmitglieder Otto und Margot Flor gesungen, die in diesem Jahr goldene Hochzeit gefeiert hatten.
Das Scheunenfest auf dem Anwesen der Familie Hess in Petterweil mit den jetzigen Pächtern Anita und Horst Heftrich hat eine lange Tradition. Es begann in den achtziger Jahren als Zwetschgenkuchenessen, dann wurde das Fest ausgedehnt und schließt abendliches Grillen in der beheizten Feldscheune ein. „Hier kann sich jeder wohlfühlen“, sagte Rieger und freute sich, dass auch die jungen Handballrecken aus der Ersten Mannschaft des TV Petterweil gekommen waren. (ado)