Die stolze Serie von sieben Siegen en suite, sie ist gerissen! Mit 2:3 bei der TG Bad Soden II wurden die Volleyballerinnen des Oberliga-Neulings TG Groß-Karben zum Rückrundenstart erstmals wieder bezwungen.
Karben. Unterlegen waren sie, aber sie hatten nicht verloren bei der mit Erfahrung nur so gespickten TG Bad Soden II. Als punktgleiche Tabellenzweite und -dritte hatte Bad Soden mit der TG Groß-Karben am 10. Oberliga-Spieltag die Klingen gekreuzt. Noch immer hatten die Karbenerinnen das mit 0:3 verpatzte Hinspiel in Erinnerung. Das sollte den Damen von Trainer Willi Frey nicht wieder passieren!
Unterstützt von 20 mitgereisten Fans, ließ sich das Spiel für Karben positiv an. Über 2:0, 8:5, 10:8, 13:9, 14:10 und 15:12 hatte man stets die Nase vorn – da halfen dem Gastgeber auch die Auszeiten von Trainer Christian Albrecht nicht. Zwar konnten die erfahrenen Sodenerinnen im weiteren Verlauf etwas verkürzen, doch gegen die Aufschlagserie von Christin Bielig fanden sie kein Rezept – 25:22 für Karben.
Auch zu Beginn des zweiten Satzes gaben die angriffslustigen Karbenerinnen den Ton an (5:3). Konzentrationsmängel verhalfen Bad Soden dann aber zur 7:5-Führung. Nach Freys Auszeit präsentierten sich seine Damen dann wieder in gewohnter Stärke und verkürzten – was jedoch nicht bis Satzende hielt. Aufschlagfehler, Angriffspatzer, kein Durchkommen gegen Sodens starken Block: Karben konnte sich kaum von dem enormen Rückstand von 12:21 erholen: mit 25:17 ging der zweite Satz an das angriffs- und blockstarke Bad Soden.
Die Anfangsphase des dritten Satzes war ein heißes Hin und Her: zwei Punkte Vorsprung hier, zwei Zähler plus dort. Die Aufschlagserie von Tatjana Henkel und platzierte Angriffe von Andrea Seeger-Garbe brachten das 9:9. Gefolgt von starken Angriffen von Helen Gies und guter Abwehr von Denise Koppe, erspielte sich Groß-Karben einen 16:10-Vorsprung. Sodener Aufschlagfehler und eine tolle Aufschlagserie von Christin Bielig führten schließlich zum 25:13 für Groß-Karben. So richtig raffiniert war dabei der Satzball durch eine Angriffsfinte von Tatjana Schaus.
Bei einer 2:1-Satzführung den Sieg zum Greifen nah, schlichen sich im vierten Satz jedoch Unkonzentriertheiten ins Karbener Spiel ein. Annahmefehler führten zum 3:5-Rückstand. Trotz des 8:8 durch ein Ass von Tatjana Schaus legte Bad Soden wieder zum 11:8 vor. Spätestens jetzt wurde deutlich: Die durch Krankheit geschwächte Truppe von Trainer Frey konnte, trotz Topeinsatzes und gewohnten Kampfgeists nicht wie gewohnt glänzen. Karbens Rückstand wuchs auf 16:22 an, bis der Satz letztlich mit 25:17 an Bad Soden abgegeben werden musste – 2:2, Tiebreak!
Nun hieß es, die letzten Kräfte mobilisieren! Dennoch startete Groß-Karben mit einem 0:2 in den Satz und hinkte bis zum Seitenwechsel mit 6:8 hinterher. Lange Ballwechsel bewiesen jedoch, dass es die Frey-Damen nach wie vor wissen wollten. Das glücklichere Ende behielten letztlich jedoch die Gastgeberinnen aus Bad Soden mit 15:11 für sich.
Mit Nikolausmütze
Angesichts des 0:3 aus dem Hinspiel, der Erfahrenheit des Gegners und der Tatsache, dass man krankheitsgeschwächt angetreten war, müssen sich die Mädels von Willi Frey jedoch nicht grämen. Kämpferisch hatten sie alles gegeben – und freuen sich nun auf das Heimspiel am Samstag (15 Uhr, Kurt-Schumacher-Schule) gegen den Tabellenvierten VG Eschwege, ebenfalls kein „Leichtgewicht“ in der Ober-Liga.
Zum letzten Spiel 2012 haben sich die Karbenerinnen etwas ganz Besonderes ausgedacht: Jeder Besucher, der mit Nikolausmütze auf dem Kopf zum Spiel erscheint, erhält eine Weihnachtsüberraschung! (zlp)