Nidderau. Für die Angelegenheiten der Behinderten in Nidderau stehen seit kurzem Beate Hartmann (44) und Witold Nalichowski (62) ein. Sie sind die ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten und damit „das Bindeglied zwischen Sozialamt und Behinderten“, beschreibt Nalichowski ihre Funktion.
Nalichowski kommt gebürtig aus Hirschberg in Nieder-Schlesien. In Breslau studierte er Physik. „1977 beging ich das, was man heute Republikflucht nennt“, erzählt er. Nach einem Informatik-Studium in Heidelberg zog er nach Frankfurt und von dort schließlich mit seiner Frau nach Heldenbergen. Für Hobbys habe er während seiner Berufstätigkeit wenig Zeit gehabt. Als er Ende vergangenen Jahres in Rente ging, wollte er deshalb gerne etwas machen. „Von dem Seniorenbeirat und der Ausschreibung zum Behindertenbeauftragten habe ich durch die Zeitung erfahren“, sagt Nalichowski.
Auch Hartmann habe von der Ausschreibung durch die Zeitung erfahren. „Wir mussten uns bewerben und dann gab es ein richtiges Vorstellungsgespräch“, sagt die 44-Jährige. Seit einem Autounfall im Jahr 2006 kann Hartmann ihren Beruf nicht mehr ausüben. Sie ist nun, wie auch ihr 16-jähriger Sohn, zu 100 Prozent behindert. Gebürtig kommt die Sachsen-Anhaltinerin aus Querfurt.
Zwei Jahre lang leitete sie eine Gruppe der städtischen Umwelt-AG. „In der AG haben wir Kinder mit der Natur vertraut gemacht. Das hat großen Spaß gebracht“, schwärmt Hartmann. Besonders im Frühling sei es schön gewesen. Sie arbeitet mit Liebe im Garten. Außerdem lese sie viel und liebe Tiere, vor allem ihre Katze.
Als Mitglied in Selbsthilfegruppen habe sie während eines Ausflugs gemerkt, wie viele Menschen durch ihre Behinderungen Probleme haben. „Ich kann mitreden und einfühlsamer sein, denn ich verstehe, wovon sie reden“, erklärt Hartmann. Häufig beschäftigten die Probleme anderer sie noch Wochen lang. Dann könne es auch schon mal vorkommen, dass sie sich nochmals mit Tipps bei den Betroffenen melde.
Die nächste Sprechstunde: 25. März (Mittwoch) von 14.30 bis 15.30 Uhr im Rathaus Nidderau, Raum E16.