Karben. Sehen, Greifen, Schmecken und Tasten – auf diese Sinne setzt der Karbener Waldkindergarten Matsche Pampe. Er hatte kürzlich zum Tag der offenen Tür eingeladen – auch ganz ohne Tür.
„Kinder lernen anders als Erwachsene. Sie nutzen dazu all ihre Sinne und den ganzen Körper“, weiß Monika Klose, Umweltpädagogin und Erzieherin im Waldkindergarten Matsche Pampe. Für sie sei wichtig, mit den Kindern ganzheitliche Projekte durchzuführen. Unter dem Motto „Tiere in der Winterzeit“ lernten die Drei- bis Sechsjährigen beispielsweise, Fußspuren von Tieren wie Rehen und Hasen zu deuten. „Es war toll, im Schnee herumzulaufen und nach den Tieren Ausschau zu halten“, berichtet etwa die fünfjährige Sheyenne. Für ihren gleichaltrigen Freund Arne gab es im Winter bisher einen absoluten Höhepunkt: das Schlittenfahren an den Feldern rund um den Waldrand.
Sind die Kinder gerade nicht im Schnee aktiv, genießen sie es, im morgendlichen Kreis gemeinsam heißen Kakao zu trinken und sich zu unterhalten. Wird dies dann irgendwann doch zu langweilig, so greifen Tristan, Arne, Constantin und Julian auch gerne mal zu Werkzeug und schnitzen an einem Stück Holz.
Aber auch die Mädchen wie Lilly, Annika, Aleksandra und Sheyenne haben Spaß daran. „Die Kinder lernen auf diesem Wege, sich Gegenstände zu teilen und aus verschiedenen Naturmaterialien Dinge selbst herzustellen“, sagt Monika Klose.
Neben dem Konzept des Naturerlebens sollen im Wald unterschiedlichste Kompetenzen der Kinder gefördert werden. „Die Kinder lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen. Vieles im Wald ist besser mithilfe eines oder mehrerer Kinder zu erreichen. Hierbei üben sich Geduld, Toleranz und das Zurückstellen oder Einfordern eigener Bedürfnisse“, sagt die Umweltpädagogin. Und auch emotionale, kognitive und vor allem motorische Fähigkeiten sollen sich in der Natur besser vermitteln lassen als bei gleichaltrigen Kindern im Kindergarten.
Bei Sturm, Gewitter oder anderen Situationen, in denen der Wald nicht betreten werden kann, finden die Kinder im Ausweichquartier, den Räumlichkeiten der katholischen Sankt-Bonifatius-Kirche in Klein-Karben, Unterschlupf. Der Waldkindergarten ist mit 20 Kindern voll besetzt, aber immer wieder werden Plätze frei. Der monatliche Beitrag für Matsche Pampe beträgt 110 Euro.