Seit März kooperieren der TV Bad Vilbel und der TV Massenheim. Es ist eine Zusammenarbeit, die beiden Sportvereinen langfristig Vorteile bringen soll. Im Bereich der Kampfkunst funktioniert das schon sehr gut, das soll aber lange nicht das Ende sein. Momentan versuchen die Verantwortlichen unter anderem, die Turnabteilungen aufeinander abzustimmen.
Bad Vilbel. Mit Blick auf die sich seit Jahren abzeichnenden Schwierigkeiten im gemeinnützigen Sportbereich wie zurückgehende Mitgliederzahlen, räumliche Kapazitätsengpässe oder fehlende Trainer haben sich der TV Bad Vilbel (TVBV) und der TV Massenheim (TVM) im März entschieden, deutlich stärker zusammenzuarbeiten. Dass das nicht nur hohles Gerede war, zeigten die Vereine gleich mit der Bekanntgabe, dass man Zusatzkarten anbieten wolle, mit denen Mitglieder des einen Vereins auch Kurse des anderen Verein besuchen können.
„Das nutzen bereits einige Mitglieder“, zieht TVM-Vorsitzender Oliver Otto als erstes Fazit nach gut fünf Monaten. „Die Kooperation läuft generell sehr gut würde ich sagen. Viel davon spielt sich auf der Verwaltungsebene ab. Außerdem stecken wir momentan noch unsere Ziele ab und schauen, wo beide Vereine hinwollen“, schildert er.
Doch soll die Kooperation der Vereine nicht nur der Verwaltung der Mitglieder dienlich sein, auch im sportlichen Bereich soll sie Vorteile bringen. Als Beispiel, wie das künftig aussehen könnte, gehen die beiden Kampfsport-Abteilungen der Vereine nun voran.
In einem ersten Schritt sollen die Angebote des jeweils anderen Vereins auf den Webseiten veröffentlicht werden. Die Kampfkünste Escrima, Karate, Thai-Boxen und Wing Tsun Kuen werden so für alle Mitglieder im gleichen Maße zugänglich. „Die Distanz der Wirkungsstätten ist mit zwei Kilometern auch überschaubar und so für alle Bad Vilbeler interessant“, sagt Konrad Baier, Abteilungsleiter Kampfkunst beim TV Bad Vilbel.
Den Stil finden
„Von Konkurrenz oder der Sorge, Aktive zu verlieren, keine Spur. Jeder Kampfkünstler muss den Stil finden, der zu ihm passt“, erklärt Baier. Der Schwerpunkt des TVM liege auf Kampfsport für den Wettkampf und für die Fitness sowie traditioneller Kampfkunst zur Körperbeherrschung und Konzentration. Im TVBV wird dagegen das Hauptaugenmerk auf die Selbstverteidigung gelegt.
Besonders erfreulich sei, dass mit dem Escrima nun auch wieder eine Kampfkunst, die sich mit der Handhabung und Abwehr von Waffen, wie Stöcken, Messern und Schwertern beschäftigt, für die Mitglieder beider Vereine zugänglich ist. Doch soll das nur der erste Schritt hin zur Kooperation der Abteilungen beider Vereine sein. „Was das Sportabzeichen angeht, arbeiten wir schon seit Jahren zusammen“, weiß Oliver Otto. Momentan versuche man, Möglichkeiten zu finden, wie die Turner künftig zusammenarbeiten können.
„Der TV Massenheim hat immer einen Mangel an Übungsleitern im Bereich Turnen, da würde uns das helfen“, so Otto. Doch auch bei den Hallenkapazitäten oder der Abdeckung des Trainings für alle Altersklassen würde eine Kooperation mit dem TV Bad Vilbel die Turnabteilung voranbringen. (nma)
Das Angebot der TV Bad Vilbel ist online zu finden: www.tvbv.de. Die Webseite des TV Massenheim wird derzeit gewartet. Bis dahin gibt Oliver Otto Auskunft unter Tel. (0 61 01) 55 6 81 22 oder per E-Mail an vorstand@tv-massenheim.de .