Nach der Neuen Mitte steht als nächste größere Bauaktivität in Bad Vilbel der Umbau der Homburger Straße an. Voraussichtlich ab Frühjahr 2014 sollen dort neben der Erneuerung von Kanal- und Versorgungsleitungen auch drei Kreisel gebaut werden. So sollen das Schulzentrum, aber auch das geplante Kombibad sicherer und dennoch zügiger erreichbar werden.
Bad Vilbel. Bereits jetzt wird es morgens und auch nach Schulschluss eng an der Kreuzung Homburger Straße / Am Sportfeld, wenn dort Lehrer und Eltern das Schulzentrum ansteuern oder verlassen. Mit dem geplanten Kombibad zwischen dem Schulzentrum und der B 3 wird der Verkehr weiter anwachsen. Schon heute ist die Homburger Straße mit etwa 15 000 Fahrzeugen am Tag stark belastet.
Eine Drei-Kreisel-Lösung des Verkehrsplaners Professor Rüdiger Storost soll für Abhilfe sorgen. Er hat mit seiner Firma IMB-Plan in Bad Vilbel bereits zahlreiche Projekte, etwa die Umbauarbeiten an der Friedberger Straße, mit geplant und begleitet. Der Umbau der Homburger Straße soll in mehreren Abschnitten erfolgen. An der Kreuzung Homburger und Kasseler Straße soll zunächst ein kleinerer Kreisel die jetzige Ampelanlage ersetzen und den Verkehr vor dem Bahnviadukt in Richtung der Homburger Straße regeln.
Nach dem Viadukt folgt Kreisel Nummer zwei. Seine Aufgabe ist die Erschließung der Straßen Am Sportfeld, Huizener und Saalburgstraße. Damit wird auch das Schulzentrum mit Georg-Büchner-Gymnasium und John-F.-Kennedy-Schule angeschlossen. „Mit den zahlreichen Schulen, den Sportplätzen, dem Wohngebiet und auch dem Freibad besteht aktuell schon eine erhöhte Verkehrsbelastung, die die jetzige Anbindung dieses Gebietes über die Ampel-Kreuzung aus verkehrstechnischer Sicht nicht grade optimal ausfallen lässt.
Die in diesem Areal ebenfalls ansässige Polizeidienststelle und die Hauptfeuerwehr Bad Vilbels müssen ebenfalls berücksichtigt werden“, erläutert Timo Jehner, der Leiter der Bad Vilbeler Straßenverkehrsbehörde. Das geplante Kombi-Bad soll über den dritten Kreisel angebunden werden, der auf der Kreuzung Petterweiler Straße / Homburger Straße / Am Sportfeld entstehen soll. Dieser sogenannte Schwimmbad-Kreisel dient dann als direkter Zubringer an den Massenheimer Weg, über den auch die Saalburg-Schule erreichbar sein wird. Extra eingeführt wird ein Elternbahnhof, der wie ein Omnibus-Bahnhof den wartenden Individualverkehr gesondert platziert und wildes Parken vor den Schulen verhindern soll.
Abholen und Bringen
„So findet ein reibungsloseres Abholen der Schüler statt und entlastet damit die gesamte Verkehrssituation. Ziel ist, mit angebotenen Halteflächen am erweiterten Kreisel möglichst wenig Abhol- und Bringverkehr in die Saalburgstraße zu lassen. Dafür stehen dann zehn bis zwölf sogenannte Kiss-and-Fly-Halteplätze zur Verfügung“, erläutert Jehner.
Die Planer erwarten, dass Schüler, die am Nordbahnhof mit der Bahn ankommen, durch die Bahnunterführung den kürzeren Weg zum mittleren Kreisel nehmen. Der Gefahrenpunkt Viadukt würde somit entschärft.
In jede Richtung einspurig geplante Straßen und einspurige Kreisel seien auch für den querenden Fuß- und Radverkehr sicher. Neben den Fahrbahnen stehe ein fast ebenso breiter Fuß- und Radweg zur Verfügung. Fußgänger und Radfahrer müssen keine vierspurige Straße mehr überqueren, sondern können Zebrastreifen mit einer Mittelinsel nutzen.
Einen Zuschussantrag für den Umbau der Homburger Straße hat die Stadt bereits beim Land Hessen gestellt. Vorgeschrieben ist, dass nach Eingang des Zuschussbescheides innerhalb von vier Monaten die Ausschreibung und Vergabe des Bauprojektes erfolgen muss. „Wann der Zuschussbescheid erfolgen wird, liegt in der Obhut des Verkehrsministeriums“, sagt Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU): „Konkret rechnen wir aber mit einem ungefähren Baubeginn ab dem Frühjahr 2014. Auch weil nach den großen Umbaumaßnahmen in der Neuen Mitte und der Frankfurter Straße nicht sofort das nächste umfangreiche Bauprojekt in der Innenstadt erfolgen soll.“
Drei-Kreisel-Konzept
In die Planungen der Homburger Straße ist auch der Radverkehrsbeauftragte, Joachim Brendel, mit eingebunden. Wegen der hohen Belastung der Homburger Straße und wegen des hohen Fußgänger- und Radfahreraufkommens bei Schulbeginn und -schluss sollen beiderseits der Fahrbahn drei bis vier Meter breite Geh- und Radwege entstehen.
Dasselbe gilt für die Zufahrt zum Bad über den Massenheimer Weg. Dort sollen die Fuß- und Radwege durch einen 1,50 Meter breiten Grünstreifen von der Fahrbahn getrennt werden.
Polizei und Feuerwehr wurden wegen der Rettungswegeführung frühzeitig einbezogen, so Stadt-Sprecher Bastian Zander. Sie seien ebenfalls, ähnlich wie die Verkehrskommission, vom Konzept überzeugt. „Die Verkehrssituation an der Homburger Straße ist keine einfache. Besonders dort sind an einem Flaschenhals unter dem Bahn-Viadukt die Interessen von Auto- und Radfahrern und vor allem auch wegen der Schulen die große Zahl der Fußgänger zu berücksichtigen.“ Sehr lange Rotphasen am Fußgänger-Überweg verleiten viele Schüler, dort in den fließenden Verkehr zu gehen. Auch diese gefährlichen Situationen sollen mit den Kreiseln der Vergangenheit angehören.
„Mit dem vorgelegten Drei-Kreisel-Konzept sehen wir die Wahrung aller Interessen als erfüllt an. Auch wird dadurch die Erreichbarkeit der Schulen, der Rettungskräfte, des Schwimmbades und nicht zuletzt dem ganzen Areal damit deutlich verbessert“, erwartet Jehner.