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Selbsthilfearbeit in Bad Vilbel

Das Team und der Vorstand der Bürgeraktive haben in diesem Jahr noch viel vor (von links): Silke Schöck, Helmtraud Drahotta, Udo Knietsch, Gisela Röder, Marita Kempf und Sabrina Moll. Foto: Privat
Das Team und der Vorstand der Bürgeraktive haben in diesem Jahr noch viel vor (von links): Silke Schöck, Helmtraud Drahotta, Udo Knietsch, Gisela Röder, Marita Kempf und Sabrina Moll. Foto: Privat

Kennenlerntreffen der neuen Gruppen auf März verschoben

Bad Vilbel. Bei ihrer ersten Sitzung in diesem Jahr zogen der Vorstand und das Team der Selbsthilfekontaktstelle Bürgeraktive (BA) Bad Vilbel trotz des schwierigen Vorjahres ein positives Resümee und blicken zuversichtlich in das aktuelle Jahr. Den Start hatte man sich allerdings anders gewünscht. Corona hat, wie schon so oft in den letzten Monaten, die Planungen über den Haufen geworfen, erzählt BA-Leiterin Sabrina Moll. So seien zum Beispiel mehrere Gruppenneugründungen geplant gewesen. Durch die dramatisch ansteigende Inzidenz hat sich das Team in Abstimmung mit den jeweiligen Initiatoren entschieden, erst ab März zu ersten Kennenlerntreffen einzuladen.

Erste Anlaufstelle
»Wir sehen uns als Anlaufstelle für Menschen, die eine Diagnose für eine chronische Krankheit erhalten haben, unter einer psychischen oder Suchterkrankung leiden«, beschreibt Moll das Grundprinzip. Denn dann stelle sich für die Betroffenen oft die Frage, wie findet man Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, mit denen man reden kann, Verständnis erfährt und Informationen erhält. Das Prinzip der Selbsthilfe ist der Austausch mit anderen Betroffenen, Angehörigen oder beiden zusammen – und das kann gut tun.

In den letzten Monaten hat das Team viele Anfragen, vor allem in dem Bereich psychische Erkrankungen, erhalten. »Wir vermitteln Interessierte in Gruppen und unterstützen auch bei der Neugründung einer Selbsthilfegruppe, wenn zu dem Thema noch keine Gruppe existiert«, erklärt Mitarbeiterin Silke Schöck. Über 50 Selbsthilfegruppen gibt es in Bad Vilbel in den Bereichen psychische und chronische Erkrankungen, Suchterkrankungen und besondere Lebenslagen.

Nach den aktuell geltenden Regeln können sich Selbsthilfegruppen unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben und Vorsichtsmaßnahmen in Präsenz treffen. »Unsere Gruppen handhaben das unterschiedlich, auch weil viele Teilnehmende den klassischen Risikogruppen angehören«, erklärt Moll. Selbsthilfe lebe von dem persönlichen Kontakt und so seien online-Treffen eher die Ausnahme. Das Team unterstützt aber, wenn gewünscht, bei technischen Fragen und hat weitere digitale Angebote im Programm.
»Wir hoffen sehr, dass wir die am 21. März geplante Fortbildung »Kommunikation in Selbsthilfegruppen« und im Verlauf des Jahres weitere Veranstaltungen hier im Haus der Begegnung durchführen können«, wünscht sich Moll. Gut angenommen werden die Spaziergänge an jedem letzten Freitag im Monat, die von ihrer Kollegin Schöck begleitet werden. »Wir wollen Menschen in Kontakt bringen und wenn es sich ergibt im lockeren Gespräch auch über die Selbsthilfearbeit hier vor Ort informieren. Schon mehrfach konnten wir dadurch Menschen in Selbsthilfegruppen vermitteln«, freut sie sich.
Weitere Angebote seien in Planung. Wer regelmäßige Informationen sowie das Monatsprogramm erhalten möchte, kann sich in den Infobrief-Verteiler aufnehmen lassen.

Geplante Neugründungen
Zu folgende Themen sind Neugründungen bzw. Wiederaufnahmen von Selbsthilfegruppen für Betroffene ab März in Planung: ADHS, Adipositas, Alleinerziehende, Burnout, Diabetes, Panikattacken, Soziale Kontakte – Nähe und Distanz, Polyneuropathie. Außerdem speziell für Angehörige: Gesprächskreis für Angehörige von Krebspatienten, Gesprächskreis für pflegende Angehörige.

Für weitere Auskünfte und Anmeldungen ist die Bürgeraktive telefonisch unter (06101) 1384 erreichbar oder über die Internetseite www.buergeraktive-bad-vilbel.de. (zlp)