Bad Vilbel. Die DLRG-Ortsgruppe Bad Vilbel ist nach der Corona-Zwangspause wieder voll durchgestartet. Derzeit sind 205 Mitglieder registriert, davon 13 Familien. Auch die Schwimm- und Rettungskurse werden stark nachgefragt. Was üben die DLRGler alles im Freibad?
Gisela Dauer, in der DLRG-Ortsgruppe Bad Vilbel für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, strahlt. Kein Wunder, denn der gemeinnützige Verein verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr einen Zuwachs bei den Mitgliedern um 36 Prozent. Verantwortlich für den Erfolg ist ein neues Angebot: »Wir haben einen Familienbeitrag eingeführt. Die ganze Familie kann jetzt – unabhängig von der Anzahl der Mitglieder – für einen Jahresbeitrag von 80 Euro beitreten. Diese Summe entspricht dem eines doppelten Erwachsenenbeitrages. Eine Familie besteht mindestens aus einem Erwachsenen und den dazu gehörigen Kindern.«
Dank dieses neuen Angebotes liegt die Zahl der Mitglieder aktuell bei 205, davon 13 Familien. 109 Mitglieder sind älter als 18 Jahre und 96 jünger.
Qualifizierte
Rettungskräfte
Über großen Zuspruch erfreuen sich auch die Schwimm- und Rettungsschwimmerkurse der DLRG-Ortsgruppe. Von den 90 Teilnehmern sind derzeit 70 Personen beim Schwimmtraining und 18 im Rettungsschwimmkurs.
Leiter des Rettungsschwimmens ist Sven Spreer, Leiterin des Anfängerschwimmens ist Sarah Barillère-Scholz. Sie werden von einem Trainer-Team unterstützt. Die Ortsgruppe hat sich nach eigener Aussage bestens auf die große Nachfrage vorbereitet, indem sie 2022 viel für die Qualifizierung von Rettungskräften getan habe. »Wir haben das bronzene Rettungsschwimmerabzeichen fünfmal vergeben und das silberne Rettungsschwimmerabzeichen sogar 26-mal.«
Wassergewöhnung
beim Kinderschwimmen
Dank der überwiegend idealen Badewetterbedingungen seit der Eröffnung des Freibades am 15. Mai suchen täglich viele Besucherinnen und Besucher Abkühlung in Schwimmbädern, Seen oder im Meer. Die Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe Bad Vilbel mit ihrem Vorsitzenden Yannick Pflug und seiner Stellvertreterin Sarah Barillère-Scholz appellieren an Eltern, wie wichtig die Wassergewöhnung für Kinder sei, und wie wichtig auch das anschließende Erlernen des Schwimmens. »Die Schwimmfähigkeit der Gesamtbevölkerung in Deutschland sei nach wie vor rückläufig. »Das ist nicht nur, wenn man in der Nähe von Gewässern wohnt und/oder spielt, gefährlich«, sagt Gisela Dauer. Die DLRG-Ortsgruppe bietet deshalb in diesem Jahr wieder Wassergewöhnung und Kinderschwimmen an. »Dazu wurde auch der bundesweite Schwimmabzeichen-Tag ins Leben gerufen, der in diesem Jahr im Bad Vilbeler Freibad am 21. Mai stattfand«, berichtet Dauer.
Mit all diesen Maßnahmen soll der ausgefallene Schwimmunterricht während der Corona-Pandemie ausgeglichen werden. In den Kursen bekommen Kinder, Jugendliche und Anfänger jeden Alters neben der Technik des Schwimmens und Atmens auch die Baderegeln vermittelt. Dazu gehört, dass man bevor man ins Wasser geht duscht, keinen vollen oder ganz leeren Magen hat. Nichtschwimmer sollten nur bis zum Bauch ins Wasser gehen, da auch aufblasbare Schwimmhilfen keine Sicherheit im Wasser bieten.
Sportlich und humanitär
Grundsätzlich sollte der Sprung ins kühle Nass nur erfolgen, wenn das Wasser frei und tief genug ist. Oft überschätzen Schwimmer auch ihre Kräfte, was vor allem in Seen, Flüssen und dem Meer schnell lebensgefährlich werden kann. Und ganz wichtig: Niemals um Hilfe rufen, wenn keine Gefahr besteht.
Wer sich beim Schwimmen, Springen und Tauchen an grundlegende Regeln hält und diese anwendet, schützt sich und andere. Einem Menschen in Not zu helfen, stellt in Deutschland eine Rechtspflicht dar. Damit Personen diesem Auftrag nachkommen können, sollten sie über Grundkenntnisse bei der Rettung von Menschen verfügen. Dazu gehören Grundlagen für die Erste Hilfe wie auch Kenntnisse und Fertigkeiten für fachgerechtes Helfen bei Unfällen am und im Wasser. Wer Menschen vor dem Ertrinken retten will, muss dazu kognitiv und körperlich in der Lage sein. Schauen, Hilfe holen, retten und bergen üben die Teilnehmer in den Rettungsschwimmerkursen wie auch Schwimmstile und Sprünge ins Wasser.
Die 1959 gegründete DLRG-Ortsgruppe Bad Vilbel bietet hierzu Rettungsschwimmkurse in Bronze, Silber und Gold an. »Rettungsschwimmen beinhaltet neben der sportlichen auch die humanitäre Seite, die Hilfeleistung in oder nach einer Gefahrensituation«, betont Dauer.
Von Christine Fauerbach