Bad Vilbel. Aufmerksam durchstöbert Verena Richter im Kaufhaus Woolworth das Sortiment reduzierter Damen-Handtaschen. Statt 14,99 Euro kosten sie im Winterschlussverkauf (WSV) nur noch 7,99 Euro. Mit einer Tasche, Hemden für ihren Mann und Unterwäsche geht sie zur Kasse.
Nur wegen des WSV ist sie nicht gekommen, denn die Sachen „sind sonst genauso billig“, meint sie. Nach Angeboten könne man das ganze Jahr über Ausschau halten. So denken offenbar viele Passanten, denn trotz des am Montag inoffiziell gestarteten WSV war in den Läden der Innenstadt kein besonderer Andrang zu bemerken.
Auch wenn es den klassischen WSV nicht mehr gebe, betont Steffen Kreiling von Schuh-Schmidt: „Wir brauchen diese Möglichkeit“. Der Schuh-Handel habe im vergangenen Jahr die Kauf-Zurückhaltung der Kunden gemerkt. „Wenn gute Stimmung herrscht, gönnt man sich eher etwas.“ Das Lager sei begrenzt, die Ware Kapital, betont Kreiling, der stellvertretender Vorsitzender des Gewerberings ist. Klassische Schuhe könnten zwar noch mit Rabatt zur nächsten Wintersaison verkauft werden, aber modische Ware sei dann unverkäuflich. Deswegen habe er schon nach Weihnachten erste reduzierte Schuhe ins Schaufenster gestellt.
Schon im November hat Rosa Mannino, Geschäftsführerin der „Benetton“-Filiale und der Boutique „Expression New York“, die Trends für den nächsten Winter geordert. Auch bei ihr purzeln jetzt die Preise. Mannino: „Wir müssen das Lager saubermachen.“ (dd)