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Schulpflicht besteht auch an Montagen

Mit großem Interesse habe ich Ihren Kommentar vom 5. Juni „Amiwiese-Kriegszustand“ gelesen. Seit 1997 sind meine Familie und ich Anwohner der Carl-Schurz-Str./Ecke Alte Frankfurter Straße und damit – in Ihrem Jargon bleibend – nun direkt an der Front. Ich bin dann auch gleich los, um den sagenhaften Reichtum, der mich Ihrer Berichterstattung zufolge umgibt, zu bestaunen. „…in jeder Straße zwei Basketballkörbe“. Schön wäre es, allerdings habe ich in der gesamten Siedlung nur zwei gezählt, auf der Amiwiese steht zugegebener Maßen auch einer, damit wären es drei. Montagvormittag, berichten Sie, „wären keine Kinder auf der Amiwiese“. Wer sich im deutschen Schulsystem auskennt, der weiß, dass morgens Schule (es besteht Schulpflicht in diesem unseren Lande) oder Kindergarten ist. Auch an Montagen. Weiterhin wird von teuer umgebauten Häusern berichtet. Merkwürdig, eine Vielzahl der Gebäude hat immer noch den (nicht besonders attraktiven) Anstrich, den die Amerikaner uns damals hinterließen. Aber vielleicht waren Sie ja auch ganz woanders.

Im Interesse aller derzeit am „Fall“ Amiwiese beteiligten Parteien wünsche ich mir Sachlichkeit.

Jürgen Pfaff,

Bad Vilbel

Anmerkung der Redaktion: Bei unserem Rundgang durch den zur Amiwiese hin gelegenen unteren Teil der Carl-Schurz-Siedlung habe ich am Montag, 2. Juni, sechs Basketballkörbe gezählt. Wenn Herr Pfaffs Zählung stimmt, woran wir nicht zweifeln, dann müssen vorher schon Basketballkörbe weggestellt worden sein.