Zu dem BVA-Artikel: „Richtfest für Schule“ erreichte uns folgender Leserbrief:
Auch Kinder europäischer Beamter sollen beschult werden. Doch warum soll diese Schule so gut sein? Da möge man vergleichen, was an Geldern für Ausstattung, für Personal und Fortbildungsmöglichkeiten eingesetzt werden. Im Vergleich dazu wird trotz des Pisa-Schocks nur konsequent gespart.
Das ist überdeutlich in Hessen zu sehen. Die ortsnahe Anbindung an die Schulämter sollte nach Wiesbaden gehen, erst Protest verhinderte das. Allerdings wurden schon zuvor ortsnahe Fortbildungsangebote gestrichen. Auch die zentral angebotenen Fortbildungsmöglichkeiten werden immer weiter heruntergefahren, dafür sollen LehrerInnen jetzt für Fortbildungen aus eigener Tasche zahlen. Eine grundlegende Umstellung der Lehrpläne auf ein Kerncurriculum mit Bildungsstandards, die auch in anderen Bundesländern seit Jahren umgesetzt wird, soll in Hessen mit einem Minimaleinsatz an Unterstützung auf dem Rücken der KollegInnen durchgesetzt werden. Haupt- und Realschule sollen zusammengelegt werden, ohne grundlegend die Klassengröße zu verringern. Dieser Kanon ließe sich fortsetzen.
Ich kann nicht mitjubeln über eine Schule für Kinder europäischer Spitzenbeamter, solange an unseren Schulen Schmalhans Küchenmeister ist.
Günter Bodirsky,
Haupt- und Realschullehrer,
Bad Vilbel
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