Schöneck. Der warme Winter und vor allem die Veröffentlichung der UN-Berichte in den vergangenen Wochen hat die Schönecker Genossen auf den Gedanken gebracht, sich nicht nur an der allgemeinen Klimaschutz-Debatte zu beteiligen, sondern aktiv etwas für die Umwelt zu tun. Unter der Leitung des SPD-Fraktionsmitglieds Christina Kreuter fanden sich am Mittwochabend erstmals mehrere Parteifreunde zusammen, um eine Arbeitsgemeinschaft Klimaschutz zu gründen.
Schwerpunkt der Arbeit soll sein, lokale Beiträge zum Klimaschutz aufzuzeigen und umzusetzen. Denn viele Menschen würden sich fragen, wie in Zukunft eine klimagerechte Energieversorgung in Deutschland aussehen soll. Viele Bürger wüssten jedoch nicht, dass sie selbst mit darüber entscheiden können, wie Deutschland künftig mit Energie versorgt werden soll, so Kreuter.
Um den Bürgern bei der Beantwortung dieser Frage behilflich zu sein, soll die Gemeinde eine Vorreiterrolle einnehmen. „Wir haben zwar schon die ersten Anstrengungen in diese Richtung gestartet, Beispiel: Unsere Energieplattform zusammen mit dem Energieerzeuger E-on-Mitte, die im Juni startet und mit der wir als Gemeinde Strom sparen, aber wir können noch mehr tun“, zeigte sich auch Bürgermeister Ludger Stüve (SPD) von der Idee angetan. Deshalb sollte zunächst einmal festgestellt werden, auf welchen gemeindeeigenen Dächern Photovoltaikanlagen angebracht werden könnten. Nach Aussage Stüves gebe es beispielsweise Unternehmen, die Flächen auf Dächern für derartige Anlagen anmieten, sodass den Hauseigentümer keine Kosten entstünden, sie aber gleichzeitig noch an den Anlagen verdienen könnten. Stüve sagte zu, noch genauere Angaben dazu einholen zu wollen.
Das besondere Interesse der Gründungsmitglieder fand der Vorschlag von Kreuter, sich als erste Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis an der Aktion „SolarLokal“, einer bundesweiten Imagekampagne für Solarstrom in Kreisen, Städten und Gemeinden zu beteiligen. Diese Kampagne wird von dem Naturschutzverband Deutsche Umwelthilfe und dem Solarstromkonzern SolarWorld AG getragen und unterstützt vom Deutschen Landkreistag, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund. Gemeinsam mit den Gemeinden wird über die Presse sowie mit Plakaten, Faltblättern und Aktionen für Solarstrom geworben. Die Bürger werden auf verschiedenen Veranstaltungen über die Vorteile von Strom aus Sonne informiert und können sich auch gleichzeitig über die Möglichkeit einer eigenen Solarstromanlage durch einen örtlichen Handwerker beraten lassen. Die Mitglieder des Arbeitskreises beschlossen deshalb, auf der nächsten Sitzung des Gemeindeparlaments über die SPD-Fraktion einen Antrag einbringen zu lassen, der der Gemeinde die Teilnahme an dieser Aktion ermöglicht.