Karben. In einem Routenplan wird jedes Jahr festgelegt, wie der Mais von Wetterauer Feldern zur Biogasanlage gelangt. Das ist nötig, da er in jedem Jahr auf anderen Feldern angebaut wird. Der Wechsel in der Fruchtfolge soll verhindern, dass die wertvollen Böden auslaugen.
Es sind enorme Mengen, die die Anlage zwischen Groß-Karben und Heldenbergen braucht: 36 000 Tonnen Silage wurden im Herbst binnen der etwas mehr als vierwöchigen Ernte von den Feldern angeliefert. Im Startjahr der Anlage 2011 waren es 16 000 Tonnen. Angesichts solcher Mengen übernehmen Lastwagen den Löwenanteil der Transportfahrten von den Feldern im Umfeld von zehn Kilometern um die Anlage – bis Bergen oder Wöllstadt. Nur von den direkt um die Anlage herum liegenden Äckern fahren die Landwirte auch mit ihren Schleppern direkt dorthin. Hinter den Lieferungen steckt ein ausgeklügeltes System: Schlepper und Radlader bringen die Silage zu einem nahe dem Feld gelegenen Umladepunkt, die Laster fahren dann die lange Strecke. Die Lkw sind leise, extra unauffällig grau und stets blitzsauber, damit sich niemand beschwert. „Ein Laster ersetzt mehrere Schlepperfahrten“, erläutert Wilhelm Eckel vom Anlagenbetreiber Abicon.
Die Routenplanung erledigt ein Runder Tisch, an dem die Biogas-GmbH, die Landwirte, Polizei und weitere Behörden sitzen. Denn die Strecken müssen nicht nur effektiv sein, sondern auch verkehrssicher, sollen die Anwohner und die Umwelt möglichst wenig belasten.
Neben hunderten Anwohnern und tausenden Autofahrern wird die Nordumgehung Karben auch der Biogas-Anlage Groß-Karben nützen. Sie liegt an der Straße nach Heldenbergen, in die die Umgehung mündet. In vier Jahren soll auf jener der Verkehr rollen. (den)