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Schnell und pünktlich

1. Spatenstich läutet den Beginn des viergleisigen Ausbaus der S 6-Strecke ein

Sie greifen nicht jeden Tag zum Spaten, aber kürzlich war es am Bahnhof Frankfurter Berg soweit (von links): Klaus Oesterling, Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt; Knut Ringat, Geschäftsführer RMV; Landrat Joachim Arnold; Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Hessen; Dirk Rompf, Vorstand Netzplanung und Großprojekte, DB Netz AG; Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Großprojekte Mitte, DB Netz AG. Foto: Deutsche Bahn
Sie greifen nicht jeden Tag zum Spaten, aber kürzlich war es am Bahnhof Frankfurter Berg soweit (von links): Klaus Oesterling, Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt; Knut Ringat, Geschäftsführer RMV; Landrat Joachim Arnold; Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der DB AG für das Land Hessen; Dirk Rompf, Vorstand Netzplanung und Großprojekte, DB Netz AG; Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Großprojekte Mitte, DB Netz AG. Foto: Deutsche Bahn

Mit ihrem Ausbau erhält die S-Bahn-Linie 6 eigene Gleise und kann künftig im 15-Minuten-Takt und fünf Minuten schneller zwischen Frankfurt und Bad Vilbel über die Gleise rollen. Die Inbetriebnahme ist für 2022 geplant.

Bad Vilbel/Frankfurt. Mit einem symbolischen Spatenstich haben die Baumaßnahmen für die 1. Baustufe (Frankfurt West – Bad Vilbel) des viergleisigen Ausbaus der Main-Weser-Bahn begonnen. Im Beisein von Klaus Vornhusen, Konzernchef der DB AG fürs Land Hessen, haben der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir (Grüne), der Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt, Klaus Oesterling (SPD), der Wetterauer Landrat Joachim Arnold (SPD), und Professor. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, gemeinsam mit Dirk Rompf, Vorstand Netzplanung und Großprojekte der DB Netz AG, den Startschuss für den Beginn der Baumaßnahmen zwischen Frankfurt West und Bad Vilbel gegeben.

Zentrales Projekt

Rompf wies auf die besondere Bedeutung des Projekts hin: „Der Ausbau der S 6 ist eines der zentralen Schieneninfrastrukturprojekte der Region und daher wichtiger Bestandteil des Programms „Frankfurt RheinMainplus“. Mit eigenen Gleisen für die S6 und einem 15-Minuten Takt reduzieren wir die Fahrzeit und schaffen Kapazität für neue Nahverkehrsangebote aus Mittelhessen.“

Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) hob ebenfalls die Vorteile für die Pendler in der Region hervor: „Das ist eine gute Nachricht für all die Berufspendler, die täglich im Raum Frankfurt unterwegs sind. Denn ohne ein leistungsfähiges S-Bahn-Netz werden wir auch die Verkehrsprobleme auf der Straße nicht lösen können. Das ist aber auch eine gute Nachricht für die Anwohner der Strecke, denn sie erhalten optimalen Schallschutz, so dass es nach dem Ausbau deutlich leiser wird. Das Land Hessen beteiligt sich mit über 134 Millionen Euro an den Gesamtkosten.“

Ringat sagte: „Ich bin froh, dass nach Jahren des Planens jetzt das dritte Großprojekt realisiert wird und danke dem Land Hessen, dem Bund, dem Wetteraukreis und der Deutschen Bahn für ihre Unterstützung auf diesem Weg.“

Der Wetterauer Landrat Joachim Arnold (SPD) erklärte, wegen des seit Jahren spürbaren und auch künftig anhaltenden Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstums in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main würden zusätzliche Verbindungen im Regionalverkehr dringend benötigt. Es geht hier nicht nur um die Attraktivität der Main-Weser-Bahn, sondern auch um spürbare Attraktivitätssteigerungen in der Wetterau, auch auf den Zweigstrecken: der angebundenen Niddertalbahn aus Glauburg/Nidderau und der Horlofftalbahn aus Nidda/Wölfersheim.“

Ausbau der S6

In den vergangenen Jahren habe das Angebot im Regionalverkehr zugenommen, heißt es in einer Mitteilung der Bahn. Gerade zu den Hauptverkehrszeiten seien deshalb mehr Züge unterwegs, so dass die Strecke von Frankfurt nach Friedberg an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sei. Daher erhalte die Linie S6 zwei eigene Gleise. Der Fahrgast dürfe sich auf mehr Pünktlichkeit, einen einheitlichen 15 Minutentakt, eine Fahrzeitreduzierung um fünf Minuten und die Modernisierung von 11 Stationen sowie einen verbesserten Lärmschutz an der gesamten Strecke freuen.

Der Ausbau soll in zwei Baustufen erfolgen. Die Baustufe eins verläuft von Frankfurt West nach Bad Vilbel und wird auf einer Länge von rund 13 Kilometern von zwei auf vier Gleise ausgebaut. Von Bad Vilbel bis Friedberg verläuft die 2. Baustufe, deren Ausbau voraussichtlich 2023 beginnt.

In der 1. Baustufe werden die Stationen Frankfurt-Eschersheim, Frankfurt-Frankfurter Berg, Frankfurt-Berkersheim, Bad Vilbel Süd und Bad Vilbel modernisiert und barrierefrei ausgebaut. In Frankfurt-Ginnheim entsteht ein neuer Haltepunkt. Mit vorbereitenden Arbeiten wurde im Herbst 2017 bereits begonnen und Bauweichen im Bereich Bad Vilbel eingerichtet. Damit stehen während der Bauzeit immer zwei Gleise für den Zugverkehr zur Verfügung.

Die Tiefbauarbeiten starten im ersten Quartal 2018. Zunächst werden bestehende Bauwerke und Bahndämme verbreitert, danach erfolgt der Bau der neuen Gleise, der Lärmschutzwände und die Modernisierung der Stationen. Die Inbetriebnahme für die 1. Baustufe ist für Ende 2022 geplant. (zlp)


Aktuelle Informationen zum Ausbau sind unter www.s6-frankfurt-friedberg.de zu finden. Der Ausbau der S6 wird im Rahmen des Programms Frankfurt RheinMainplus realisiert, das vom Bund, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt, dem RMV sowie der DB umgesetzt wird. Weitere Infos unter www.frmplus.de