Nidderau. Sarah Bormann ist die Main-Kinzig-Sportlerin des Jahres 2010 der Sparkassen-Sportstiftung. Dabei boxt die eher schmächtig wirkende 20-Jährige erst seit vier Jahren. Sie trainiert an drei Abenden pro Woche als Fliegengewicht mit mächtiger Schlagkraft. Als erste Hessin wurde die Nidderauerin im vergangenen Jahr Deutsche Meisterin im Halbfliegengewicht. Zudem wurde sie Hessenmeisterin im Fliegengewicht und erzielte Siege beim Hessen-, Wetzlar- und beim Amazonen-Cup.
„Natürlich bin ich sehr stolz darauf“, grinst die Schülerin der Ludwig-Geißler-Schule in Hanau, die für ihr Abitur lernt. Im März wird es für die gerade einmal 1,63 Meter große Sportlerin spannend: Dann muss sie nicht nur die Abi-Herausforderungen meistern, sondern geht zudem bei den Hessenmeisterschaften in Marburg in den Ring. Zwischen den Gewichtsklassen, von denen es für Mädchen und Frauen insgesamt zwölf gibt, fastet und futtert sie sich hin und her.
„Mal darf ich bis zu 51 Kilo wiegen, um im Fliegengewicht zu kämpfen, dann wieder muss ich runter, um im Halbfliegengewicht mit 48 Kilo anzutreten“, erklärt sie. Und auch wenn es ihr manchmal schwer falle auf Süßes zu verzichten, stolz auf ihre bisher errungenen Titel ist sie natürlich sehr. Ihr Traum: Die Premiere im Frauenboxen bei Olympia 2012 in London. „Da gibt es zwar noch etliche Hürden, aber Sarah kämpft auf Top-Niveau“, sagt Trainer Benjamin Romero. Bormann, die sich bisher nur einmal ernsthaft verletzte, als sie 2010 eine Bronzemedaille gegen eine gebrochene Nase eintauschte, sieht die Zukunft gelassen: „Ich mache jetzt Abitur, trainiere und kämpfe weiter und dann werden wir sehen. . .“ (ssp)