Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Gronau verlief Freitagabend reibungslos und voller Harmonie. Die Bombe in Gestalt einer umfangreichen Wunschliste ließ der wiedergewählte Wehrführer Gerald Lamb erst ganz zum Schluss hochgehen.
Bad Vilbel. Turnusmäßig standen die Jahresversammlungen des Feuerwehrvereins und der Einsatzabteilung an. Die Berichte wurden vom Vorsitzenden Jörg Weisenstein und von Wehrführer Gerald Lamb verlesen. Keine Aussprache. Die Wiederwahl von Lamb lief wie auch die seines Stellvertreters Markus Lorenz ohne Gegenkandidat und einstimmig ab.
Erbsensuppe essen, Partnertreffen in der französischen Partnerschaftsstadt Moulins, Brunnenfest, ein Harzausflug und dazu ein Bayrischer Frühschoppen – alles offenbar bleibende Erlebnisse, wie Weisenstein darlegte. Auch der Kassenbericht von Heidrun Schäfer wies keine Besonderheiten auf, wenn sie auch wegen der Ausgabe von 99,37 Euro für einen bei der Feldküche benötigten Rührspaten grimmig in die Runde blickte.
Dass sich Lamb zur Wiederwahl stellte, war aber nicht selbstverständlich. Es ging um einen Vorausrüstwagen (VRW) und darum, dass Gerald Lamb aus Ärger über den Magistrat hinwerfen wollte. Zur Hauptversammlung 2011 hatte er angekündigt: „Der neue VRW kommt“. Bis zur Auftragsvergabe allerdings sei es ein harter Weg gewesen: „Ich hatte schlaflose Nächte“, sagte er.
Nach Etatbeschlüssen und Ausschreibung habe dann der Magistrat endlich beschließen können. Die frohe Kunde kommunizierte Lamb bei einer Übung, aber der Magistrat beschloss nicht. Man habe noch offene Fragen gehabt, hieß es. Lamb fühlte sich blamiert und meint: „Die Fragen hätte man im Vorfeld ausräumen können“. Inzwischen ist das Auto aber bestellt. Im April sei mit der Übergabe zu rechnen.
Lamb wurde nach seiner Wiederwahl von Feuerwehrdezernent Jörg Frank (CDU) und Stadtbrandinspektor Matthias Meffert mit Handschlag beglückwünscht.
Dann hatte Lamb seinen Auftritt. Er habe eine Wunschliste mitgebracht. „Ojeh“, raunte es in der Versammlung, und dann kam es: Die Wehr brauche ein neues Löschfahrzeug 16. Das alte werde 25 Jahre alt. Dann sei der Umbau des Feuerwehrgerätehauses notwendig, „weil Fahrzeuge mit DIN-Normen da nicht reinpassen“. Als Alternative schlug Lamb den Neubau eines Gerätehauses vor, das alte könne ja als Bürgertreff dienen. Dann wünschte er sich noch die Ersatzbeschaffung für das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) – „das ist das älteste der Stadt“- und schließlich noch den Ersatz für die Feldküche, Baujahr 1963. „Ach ja“, schloss Wehrführer Lamb, „eine Wärmebildkamera ist nötig. Das ist heute Standard.“