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Schatten im Stadtbild – MittagsOFFENsive des Vereins Stadtmarketing macht Einkaufstadt attraktiver

Bad Vilbel. Ein überschaubares Vergnügen ist der Einkaufsbummel auf Bad Vilbels Einkaufsmeile, der Frankfurter Straße. Der Passantenstrom hält sich in Grenzen. Immerhin: Nach einer Initiative des Vereins Stadtmarketing sind nun zahlreiche Geschäfte auch über Mittag geöffnet. Manche Schaufenster sind jedoch schon lange „verwaist“.

Solche leere Ladenlokale sind nicht nur Schatten im Stadtbild, sie ziehen auch die verbliebenen Geschäfte mit herunter. Beispiel ist eine Eisdiele, deren Gäste sich ihr Eis vor der mit Brettern vernagelten Kulisse einer ausgebrannten Metzgerei und eines leeren Ladensschmecken lassen müssen. Doch auch die mit Reklame für ein Heimatbuch verzierte Fassade des ehemaligen Café Ströbel vermittelt kaum Heimatgefühl – ganz abgesehen von zwei längst unbewohnten, baufälligen Häusern in bester Innenstadtlage.

„Wir wollen mit der ,Freiflächenliste’ dazu beitragen, dass der Markt in Bewegung bleibt“, beschreibt Stadtmarketing-Geschäftsführer Gaetano Oehmichen das Verzeichnis sämtlicher freier Gewerbeimmobilien. Aktuell enthält diese Liste zehn Adressen. Der Verein will nicht als Makler auftreten, sondern Käufer und Verkäufer zusammenbringen. Es gebe pro Woche immerhin zwei bis drei Anfragen. Auf der Liste stehen jedoch keine Preise, auch ein Mietspiegel sei zu aufwendig, sagt Oehmichen. Es gebe aber erste Erfolge: Ein „sehr wichtiges Objekt“, die leerstehende Sparkasse, ist verkauft, und in einem Ex-Kindermode-Geschäft eröffnete der T-Punkt-Laden. „Konstruktive Gespräche“ gebe es nun auch beim seit August 2005 leerstehenden Ströbel-Haus. Es gebe einen interessierten Investor, einen Bebauungsplan und gute Gespräche mit der Stadt. Eigentümer Karl Ströbel bestätigt die Verhandlungen für ein Geschäftshaus mit Läden. Obwohl er auf die Gestaltung „fast keinen Einfluss“ mehr habe, könne das Projekt Bad Vilbel positiv beeinflussen.

Schwieriger gestaltet sich die Suche nach Nachmietern für die „Fulderkist“. Das Kellerlokal musste bereits vor über einem Jahr schließen, weil die Auflagen einen weiteren Betrieb nicht mehr zuließen. Auch im ehemaligen Computerladen Copro an der Ecke Grüner Weg tut sich seit langem nichts. Zudem ist ein weiteres Kellerlokal, das „Extra Drei“, noch zu haben. Und seit Januar steht ein möbliertes Büro mit sechs Schreibtischen am Marktplatz 11 leer.

Mit eingebauter Küche zu haben ist seit Mai auch das ehemalige „Ruen Thai“-Restaurant in der Frankfurter Straße 2. Dort, so der Makler Thorsten Ritter, stehen 270 Quadratmeter auf zwei Etagen leer, hinzu komme eine 80-Quadratmeter-Dachgeschoss-Sozialwohnung. Ritter hat am Marktplatz in der Passage noch zwei Ladenflächen im Angebot, die auch als Praxen oder Büros nutzbar seien. Der Makler sieht das Problem mit den Innenstadt-Läden im Preis. Es werde sehr viel Altbausubstanz zu sehr niedrigen Mieten angeboten, wodurch gehobenere Angebote unter Druck gerieten. Die Innenstadt zu beleben sei eine Gemeinschaftsaufgabe der Gewerbetreibenden. Mit der Angebots-Palette liege Bad Vilbel auf jeden Fall deutlich vor den Taunus-Kommunen: „Da finden Sie fast gar nichts“, so Ritter.

Die Liste findet sich im Internet unter www.stadtmarketing-bad-vilbel.de