Karben. Zwei Anläufe brauchte der Bebauungsplan, um im Parlament beschlossen zu werden: Anfang Juni hatten CDU, FWG und FDP die Abstimmung gestoppt, nachdem die SPD zunächst rechtliche Bedenken geäußert hatte – im Vertragswerk, das den Stadtverordneten vorlag, fehlte eine Seite.
Wenn auch am Schluss einstimmig beschlossen, blieb der zweite Anlauf am vergangenen Freitag nicht reibungslos: Die SPD forderte, dass die HLG einen Spielplatz für die 70 Grundstücke auf dem 4,3 Hektar großen Areal bauen solle. Für so viele Wohneinheiten sei das nötig, findet Fraktionschef Thomas Görlich. Das würde die Stadt rund 150 000 Euro kosten.
Was nicht nur die Koalition ablehnte, sondern auch Gunter Thias von der HLG in Gießen: „Der Spielplatz wird sowieso gebaut. Das schreibt das Gesetz schon vor. Warum dann also dieser Streit?“
Kloppenheim habe bereits einen großen Spielplatz, den die Mütter aus dem Neubaugebiet problemlos zu Fuß erreichen könnten, erklärte Lars Hermanns (FWG). Der CDU unterstellte SPD-Fraktionsvize Klaus-Peter Hampf, dass sie für ihr Verhalten womöglich eine Wahlkampfspende von der HLG in Aussicht gestellt bekommen habe. Das sorgte für Tumulte: „Sie sollten Ihr Mandat jetzt ganz schnell niederlegen“, forderte CDU-Fraktionschef Mario Beck Hampf auf.
Dass der Spielplatz längst vereinbart sei, sagt HLG-Vertreter Thias. Das müsse ein Investor übernehmen, der Mehrfamilienhäuser bauen wolle. „So müssen weder wir als HLG, noch die Stadt den Spielplatz bezahlen“, erklärt Thias. (jwn)