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Sauer über neue Pläne

Anwohner des KSG-Sportplatzes kritisieren Baugebiet in Groß-Karben

Zu schmal, um rechtwinklig in neue Parkbuchten hinein zu fahren? Davor warnen die Nachbarn an der schmalen Straße Am Park – und daraus resultierender Parkplatznot.
Zu schmal, um rechtwinklig in neue Parkbuchten hinein zu fahren? Davor warnen die Nachbarn an der schmalen Straße Am Park – und daraus resultierender Parkplatznot.

Anwohner, Stadt und Investor streiten weiter über die Bebauung des Groß-Karbener KSG-Sportplatzes. Der Versuch, sich zu einigen, ist bei einer nichtöffentlichen Anwohnerversammlung ganz offenbar gescheitert.

Karben. Womöglich muss Karbens Stadtparlament am Freitag grünes Licht für die Bebauung des KSG-Sportplatzes geben, ohne dass auch die Anwohner dort einverstanden sind. Denn die Nachbarn der Spielfläche protestieren gegen die konkreten Planungen des Investors.

Nicht nur laut ihrer Einschätzung, sondern auch nach Ansicht der Stadt hatte der Investor andere Pläne als im Vorfeld abgesprochen zur Genehmigung vorgelegt. Daraufhin hatte Bürgermeister Guido Rahn (CDU) einen Planungsstopp verkündet, um zunächst mit Anwohnern und Investor zu sprechen. Daraufhin wurden die schon für Mitte November geplanten Beschlüsse im Parlament verschoben.

Anders als vorher besprochen, will der Investor nun 90 Prozent des Verkehrs zu den Mehrfamilien- und Reihenhäusern über die schmale Straße Am Park zur Bahnhofstraße fließen lassen. Eine Zufahrt zur Tiefgarage soll nämlich an die schmale Straße angeschlossen werden.

TG-Einfahrt vergessen

Im Vorfeld hatten Anwohner des Sportplatzes und künftigen Wohngebietes darauf gedrungen, dass mindestens die Hälfte des Verkehrs über den Hessenring laufen solle. Laut Rahn war zudem vergessen worden, die Tiefgaragenzufahrt in den Plänen einzuzeichnen.

Ebenso fehlten Besucherparkplätze und Wendemöglichkeiten, hatte Anwohner Reinhard Schley kritisiert – auch, dass nun 71 statt bislang geplanter 63 Wohnungen gebaut werden sollten. Ohne Öffentlichkeit oder Presse sprachen Anwohner, Stadt und Investor über die Themen. „Die ergänzenden Fragen konnten umfassend beantwortet werden“, erklärt Erster Stadtrat Otmar Stein (CDU) im Nachgang. „Eine Reihe von Fragen konnte bereits positiv beantwortet werden.“ Beispielsweise werde der Verkehrsfluss durch die Straßen Hessenring und Am Park nun geregelt. Allerdings herrschte offenbar nicht eitel Sonnenschein: „Das Ergebnis ist noch nicht befriedigend“, sagt Anwohner Reinhard Schley. Von ursprünglich 16 Kritikpunkten seien nur drei bisher gelöst. Die Anwohner wollten in einer Erklärung Stellung nehmen. Klar sei aber schon, dass der Investor versuche, über die Deklarierung als nicht reines Wohngebiet beim Lärmschutz Abstriche zu machen. Auch sei die Verkehrssituation „noch nicht befriedigend dargestellt“, findet Schley.

Unter anderem hatten sich die Anwohner dagegen gewandt, dass künftig Fahrzeugverkehr über den Weg an der Südseite des heutigen Sportplatzes entlanglaufe. Heute ist dieser Weg mit Pollern versperrt und solle es auch zukünftig werden, erläutert Schley. Auch solle die Tiefgaragenzufahrt zur schmalen Straße Am Park entfallen und damit der größte Teil des Verkehrs über den Hessenring laufen. Allerdings ist der Streit um diese schmale Straße nicht beigelegt

Um Lösung bemüht

„Die Stadt behauptet, die Straße sei 3,90 Meter breit, wir können an der schmalsten Stelle aber nur 3,50 Meter messen“, sagt Schley, von Beruf selbst Architekt. Das sei einfach zu schmal, dass neue Anwohner dort – wie geplant – ihre im rechten Winkel zur Straße angeordneten Stellplätze anfahren könnten.

Nötig sei, dass die Häuser eben 70 Zentimeter schmaler gebaut würden, damit genug Raum für den Verkehr bleibe, erläutert der Anwohner. Handfestes hätten die Nachbarn noch nicht in der Hand. „Wir konnten nicht mehr tun als unsere Bedenken vortragen“, erklärt der Architekt. Und die Stadtregierung tendiere dazu, „alles positiv zu verkaufen“. Immerhin kündigt Stadtrat Stein an, dass es „bei einigen Punkten Nachbesserungen“ geben solle. (den)


Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am Freitag, 18. Dezember, ab 19 Uhr im Bürgerhaus Petterweil, Sauerbornstr. 12 – 14.