Karben hat ein modernes und preisgünstiges Abfallwirtschaftskonzept. An wenigen Punkten ist aber Handlungsbedarf: Die Stadt setzt auf mehr Sauberkeit und besseren Service.
Karben. „In der Abfallbeseitigung und den Gebühren stehen wir topp da“, sagt Bürgermeister Guido Rahn (CDU) in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Er verweist auf ein Gutachten zum Abfallbeseitigungskonzept. Das Rathaus habe derzeit sogar Spielraum für Verbesserungen.
Die Stadt soll zum Beispiel noch sauberer werden durch flexibel einsetzbare Saubermänner, die an der Bahnunterführung in Groß-Karben oder anderen Plätzen den Müll auflesen. Rahn will aus dem Plus in der Stadtkasse von rund 24 000 Euro drei bis fünf Minijobber bezahlen. Sie sollen ein- bis zweimal in der Woche durch die Straßen laufen. „Das sollte uns ein sauberes Erscheinungsbild von Karben wert sein“, sagte Rahn.
Nicht im Plan ist eine Gebührensenkung, denn die würde pro Haushalt mit einem Euro minimal ausfallen. Mehr verspricht sich der Bürgermeister von konstanten Gebühren. Die seien übrigens mit 49 Euro pro Haushalt ausgesprochen niedrig; im Landesdurchschnitt liegen sie zwischen 70 und 120 Euro. Obwohl der Entsorger jüngst die Preise der Müllabfuhr erhöhte, werde die Stadt Mehrkosten nicht weitergeben, sagt Rahn.
Gut angenommen wird seit 2011 der Wertstoffhof mit dem Kofferraumservice. Bürger können dort bis zu 50 Kilo kostenfrei abgeben. Weil sich oft Schlangen vor der Einfahrt bilden, schlägt der Ausschuss längere Öffnungszeiten vor. Ebenfalls angedacht ist die Einführung von Windelsäcken. Diese Säcke sollen Geld kosten, werden aber kostenfrei mitgenommen. Rahns Fahrplan sieht vor, über die vorgeschlagenen Verbesserungen im Stadtparlament im Mai zu diskutieren. Frühestens ab Juli könnten sie dann umgesetzt werden.
Sechzig Seiten umfasst das Gutachten der Firma Atus, das den Ausschussmitgliedern vorgelegt wurde. Positiv werten Experten das Anfang der 90er-Jahre eingeführte Wiegen der Restmüll- und Biomülltonne. In Karben fällt extrem wenig Restmüll an. Auch bei den Wertstoffen Papier, Glas, Elektrogeräte und Biomüll liegt Karben an der Spitze. Nur beim Biomüll erreicht Karben nicht die für 2020 erhoffte Landesquote. Ab Januar 2015 wird die Getrenntsammlung von Biomüll Pflicht. (den)