Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule betätigten sich als Kelterer. Davon haben auch etliche Mitschüler etwas, denn es gab den Saft zu kosten.
Nidderau. Langsam dreht Ricardo den metallenen Hebelarm, der den Deckel auf die zerkleinerten Äpfel in der Keltermaschine drückt und im Zusammenpressen den Früchten den süßen Saft abringt, der wie flüssiges Gold in Rinnsalen durch das Sieb in die bereit gehaltenen Kanister fließt.
Seit dem frühen Morgen haben die Schülerinnen und Schüler der beiden Wahlpflichtkurse „Umweltlernen“ der Bertha-von-Suttner-Schule auf diesen Augenblick hingearbeitet, haben unter der Anleitung ihrer Lehrer Werner Schönhals und Martin Suchatzki Äpfel geschüttelt und aufgelesen, gewaschen und sie zerkleinert.
Bis zu den Ellenbogen haben sie in der klebrigen Obstmasse gesteckt, die am Ende in die Kelter geschichtet und zu frischem Saft verpresst wurde. Und die erste Kostprobe überzeugt sofort: Vollmundig, süß und mit einem feinherben Abgang kommt der Most-Jahrgang daher, die Farbe ein satter Goldton mit einer leichten Bernsteinnote im Gegenlicht.
Doch die zahlreichen Mädchen und Jungen, die seit Beginn der Pause den Saftausschank umschwirren wie die Motten das Licht, haben solche Feinheiten noch nicht im Blick. Sie lassen sich das köstliche Getränk durch die durstigen Kehlen rinnen, je mehr, desto besser, und die Zehntklässler am Ausschank haben viel zu tun, damit es gerecht zugeht und jeder eine Kostprobe erhält. Siebzig Liter frischen Apfelmosts, zum Teil aus Früchten der schuleigenen Streuobstwiese, zum Teil aus einem Ostheimer Pachtgarten, gewannen die Jugendlichen aus der diesjährigen Obsternte.
Und wie bereits im Vorjahr gab es in der großen Pause ein Gedränge am Apfelsaftstand, wurde doch ausgeschenkt, solange der Vorrat reichte und die große Pause dauerte. Das Urteil der Verkoster, bevor sie wieder zurückmussten zu Mathe, Englisch oder Musik: „Voll lecker!“ (zlp)