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Rund ums »Renneler Gold«

Vom Erntedankfest aufs Feld: In Rendel hat Landwirt Horst Scheller Kindern und Eltern gezeigt, wie Kartoffeln geerntet werden. Foto: red
Vom Erntedankfest aufs Feld: In Rendel hat Landwirt Horst Scheller Kindern und Eltern gezeigt, wie Kartoffeln geerntet werden. Foto: red

Karben. (pm) »Was für ein wunderschönes und vielfältiges Erntedank- und Kartoffelfest«, lobten die Gäste am Sonntag das Angebot in Rendel. Bereits zum etwas anderen Erntedank-Gottesdienst zum Thema »Renneler Gold« waren rund 150 Besucher an den reich mit Erntegaben Rendeler Landwirte und Gärtner bestückten Altar in den Kirchgarten gekommen. Die Zuhörer erfuhren nicht nur, dass die heute so selbstverständliche Kartoffel Rendel nur einen Teil seiner 1250-jährigen Geschichte begleitet hat und erst im 17. Jahrhundert aus den Anden nach Europa gebracht wurde.
Weil die »neue Frucht« nicht in der Bibel vorkommt, hatte sie es im Mittelalter nicht leicht, angenommen zu werden, weshalb Pfarrerin Nadia Burgdorf für ihren Impuls ein Kartoffelgleichnis zum im Verborgenen wachsenden Glauben verfasste: »Jesus hätte das natürlich besser gemacht«.
Kartoffelgerichte
jeglicher Art

Mit Erntedanklied und -gedicht bereicherten die Kindergartenkinder der »Himmelsstürmer« den Gottesdienst. Landwirt Horst Scheller berichtete über ein ambivalentes Kartoffeljahr, in dem der Kartoffelpreis von 60 auf unter 20 Euro je Doppelzentner gefallen ist. Die Kartoffeltafel wurde reichhaltig durch mitgebrachte Kartoffelgerichte jeglicher Art bestückt. Kartoffelsalate, Suppen und Gnocchi waren ebenso zu finden wie Puffer und mehrere Kartoffelkuchen. Die Aufgabe von Scheunenwirt Alexander Schreuer war es nun, die leckersten Gerichte zu prämieren. Dafür gab’s einen Jubiläums-Secco und Gutscheine. Den Tafelnden gefiel’s, während Teamer des Kindergottesdienstes die Kinder mit Kartoffeldruck, Sackhüpfen und Kartoffelmännchen beschäftigten.
Anschließend ging’s aufs Feld, wo am Sonntag für die Gäste eine extra Ernte anstand. Dort zeigte Scheller, wie mit dem großen Roder die Knollen aus dem Boden befördert werden, bei der aber noch viel Handarbeit nötig ist. Mit den Kartoffeln ging es schließlich zum Kartoffelfeuer, wo auch mehrere ältere Rendeler wie Waltraud, Wilma und Kurt Beck oder »Addi« Partsch sich an alte Zeiten erinnerten. Als die ins Feuer geworfenen Kartoffeln schließlich fertig waren, gab es noch einen besonderen Moment: »Riecht wie früher«, befanden sie und wünschten sich, dass es das Rendeler Kartoffelfest auch in Zukunft geben soll.