Nidderau. Familie Bauer sammelt Geld. Damit will sie rumänischen Heimkindern einen unvergesslichen Weihnachtsabend bescheren. „Bisher sind etwa 250 Euro zusammengekommen“, sagt Günther Bauer, der ehrenamtlich in der evangelischen Kindertagesstätte als Werkstatt-Opa tätig ist. Doch noch sei die Spendenaktion nicht abgeschlossen: „Sie geht noch bis zum 27. November.“ Dann fahre er nach Meckenheim bei Bonn und überreiche während eines Benefizessens die Spendendose. Diese stehe derzeit bei ihm zuhause, so dass alle Spender zu ihm kommen könnten, um etwas Geld hineinzuwerfen. „Wer das nicht mag, kann aber auch Geld in ein Kuvert stecken und dieses bei uns in den Briefkasten werfen“, sagt Bauer.
Seine Frau Rosel, Vorsitzende der Windecker Landfrauen, habe mit ihren Landfrauen bereits seit zwölf Jahren Patenschaft für rumänische Kinder. Das erste Kind sei mittlerweile 24 Jahre alt.
Über die Aktion „Florina“, wie die Hilfe für das rumänische Mädchen von den Landfrauen und der Familie Bauer genannt wurde, lernte die Familie eine weitere Stiftung kennen. Diese kümmert sich um vernachlässigte, zum Teil behinderte oder elternlose Kinder: die Heiner-Buttenberg-Stiftung aus Meckenheim.
Die Stiftung betreibt in Buzias und in Petroasa Mare, beide in Rumänien in der Nähe von Timisoara, seit 2001 zwei Heime. Diese würden Waisenkindern und Kindern aus armen, sozial schwachen oder dissozialen Familien eine vollständige Pflege, Betreuung und Unterbringung sichern.
Familie Bauer machte es sich in den vergangenen Jahren zur Aufgabe, den 28 Kindern der Heiner-Buttenberg-Stiftung in Rumänien Weihnachtspäckchen zu schicken. 2007 und 2008 stellte sie dies vor keinerlei Probleme. Doch seit des EU-Beitritts seien die Transportkosten gestiegen und inzwischen zu teuer geworden, so Günther Bauer. Zudem könne Stiftungsgründer Heiner Buttenberg aufgrund seines Alters nicht mehr so oft nach Rumänien fahren.
So musste eine andere Art der Hilfe für Kinder her: Die neue Leiterin der Kinderheime, Elli Titca, möchte den Kindern in diesem Jahr die Geschenke gerne selbst besorgen und einpacken. Da sich in Rumänien die Einkaufsmöglichkeiten verbessert hätten, und es jetzt auch Großmärkte wie zum Beispiel Metro gebe, sei das möglich, so Bauer. Das Schöne an dieser Variante: Die Kinder könnten kleine Wünsche äußern, und es könnten Bücher und CDs auf Rumänisch gekauft werden. (zlp)