Bad Vilbel. „Ich dachte, den Beirat neben meinem Studium, der Arbeit als Werkstudent und der Feuerwehr organisieren zu können.“ Leider funktioniere das aber nicht, so der 23-Jährige.
Hahn studiert Informations- und Kommunikationswissenschaften in Friedberg und will als Diplom-Ingenieur abschließen. Praktische Erfahrung sammelt er als Werkstudent bei der Fraport. Neben seiner Ausbildung engagiert sich Hahn bei der Feuerwehr Dortelweil in der Einsatzabteilung, ist auch Vize-Jugendwart.
Ehrenamtlich hat er sich die Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses auf die Fahnen geschrieben. Hinzu kommt die Organisation von Terminen und die Arbeit in der Feuerwehr mit Übungen, Weiterbildungen und Einsätzen.
„Alles zusammen macht es unmöglich, mich so auf die Ortsbeiratssitzungen vorzubereiten, wie ich es gerne tun würde“, sagt er. „Ich musste mich entscheiden. Da ich seit meinem zehnten Lebensjahr bei der Feuerwehr aktiv bin, fiel meine Wahl auf die Feuerwehr.“ Für die Liberalen rückt Klaus Wessel in den Ortsbeirat nach.
Bei der Ortsbeiratssitzung stellte Kurt Sänger (Grüne) die Ergebnisse seiner Recherche zur Niddabrücke vor. Schon beim Bau der Brücke 1964 sei den damals noch selbstständigen Dortelweilern klar gewesen, dass sie zu schmal sei. Zu diesem Schluss kommt Sänger, nachdem er im Staatsarchiv Darmstadt das Protokoll einer Gemeinderatssitzung vom 23. Oktober 1963 entdeckt hat.
Das Amt für Landwirtschaft und Landesentwicklung habe bei der Niddabegradigung 2,90 Meter breite Einheitsbrücken gebaut. Die Dortelweiler Gemeindevertreter wollten vier Meter. Doch dafür hätten sie 80 000 Mark zuzahlen müssen. Über die Tragfähigkeit der Brücke, dem Grund für Sängers Recherchen, konnte er nichts herausfinden.
Zu Beginn der Sitzung hatte Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) die Grünen-Fraktion gerügt. Im Jahr 2008 habe der Ortsbeirat einstimmig beschlossen, über die Zuschuss-Vergabe aus dem Waldgeld nicht öffentlich zu beraten.
Die Grünen hätten gegen die Verschwiegenheitspflicht jedoch verstoßen, obwohl er gerade die neuen Ortsbeiratsmitglieder auf den Beschluss mündlich und auch schriftlich hingewiesen habe.
Die Grünen hätten „den Antrag des SC Dortelweil und auch ihr Abstimmungsverhalten bereits im Vorfeld öffentlich gemacht“, wie in der „Frankfurter Neuen Presse“ vom 19. September, in dem Bericht „Streit um Zuschuss fürs Vereinsheim“ nachzulesen gewesen sei, kritisierte Anders.
Im Wiederholungsfall will der Ortsvorsteher die Möglichkeit prüfen, ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einzuleiten.