Niederdorfelden. Einstimmig verabschiedete die Gemeindevertretung am Ende einer teilweise heftigen Debatte ihren rund sieben Millionen Euro umfassenden Haushalt 2009. Zwar schließt der mit einem Minus von fast 600 000 Euro ab, doch mit Rücklagen aus besseren Jahren können diese wieder ausgeglichen werden, so dass das neue Haushaltsjahr ohne neue Schulden begonnen werden kann.
Da die Schulden, fast genau 530 000 Euro, zum größten Teil auf die neuen Abschreibungsregelungen zurückzuführen sind, die nach den Vorschriften der neuen Haushaltsführung nun vorgeschrieben sind, gab es bei der Generaldebatte zum Haushaltsentwurf des Gemeindevorstandes keine größere Kritik. Bemängelt wurde nur, dass durch die Umstellung auf die Doppik den Gemeindevertretern die Vergleichsmöglichkeiten zu früheren Haushalten fehlten.
Umstritten waren indes zwei der insgesamt 14 Anträge der Parteien. Zum einen ging es dabei um 2000 Euro für zusätzliche Schulsozialarbeit an der Struwwelpeterschule. Dort hatte die Schulleitung darum gebeten, ein zusätzliches „Vor-Ort-Beratungsangebot“ zu schaffen, da es an der Schule einen deutlich höheren Beratungsbedarf für verhaltensauffällige Kinder gebe. Während die Grünen die dafür benötigten 2000 Euro als eine Investition in die Zukunft ansahen und deshalb befürworteten, verlangten CDU und SPD zunächst einmal die Vorlage eines detaillierten Konzepts. Dem Antrag wurde zugestimmt, allerdings wurden bis zur Klärung der offenen Fragen die 2000 Euro mit einem Sperrvermerk versehen. Genauso engagiert wurde um den Antrag der SPD gerungen, die Burgruine durch die Gemeinde zu erwerben. Besonders die Grünen, an ihrer Spitze Bürgermeister Matthias Zach, warnten jedoch vor der Übernahme des Baudenkmals. Es wurde schließlich mit großer Mehrheit beschlossen, die Gespräche fortzusetzen. (jwn)