Bad Vilbels Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) hatte Recht: Das Land Hessen hat nicht alle eingereichten Bauvorhaben beim Ausbau des Niddaradwegs in Bad Vilbel und Karben gefördert. Somit ergibt sich für das Land weiterhin eine Förderquote von 75 Prozent. Doch auf die beiden Städte kommen trotzdem höhere Kosten zu.
Bad Vilbel/Karben. Als in der vergangenen Woche die Pressemitteilung zur Förderung bei den Zeitungen eintraf, wurde darin von einer Förderquote von 60 Prozent gesprochen. Doch insgesamt bleibt das Land bei einer Förderung von 75 Prozent – allerdings nur für die förderfähigen Baukosten. Genau da gehen die Meinungen auseinander.
Ekkehart Böing, Geschäftsführer des Zweckverbandes Regionalpark Niddaradweg, schlägt als nicht-politischer Teilnehmer diplomatische Töne an, Bad Vilbels Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) hat dazu eine ganz andere Meinung. Böing teilt mit, dass der Zweckverband wie immer von einer Förderung von 75 Prozent ausgegangen sei. Der offizielle Bescheid habe nicht vorgelegen, inzwischen aber schon. Demnach werde mit 75 Prozent gefördert. Allerdings seien die geförderten und die nicht geförderten Kosten zusammengefasst worden, das Ergebnis seien dann bei getrennten Beträgen 60 Prozent gewesen. Nicht förderfähige Kosten wie Planungsleistungen und Voruntersuchungen fielen erwartungsgemäß heraus, seien aber bei den Projektgesamtkosten zu nennen. Für den Abschnitt im Burgpark Bad Vilbel werden aber die Baukosten für die Entsiegelung des jetzigen Radweges und die Umgestaltung zu einem Fußweg als ebenfalls nicht förderfähig angesehen, hier geht es um 26 000 Euro.
Rahn an Al-Wazir
Böing: „Dies ist sehr bedauerlich, da der Radweg, um erhaltenswerte Bäume im Kurpark nicht fällen zu müssen, verlegt werden muss. Damit die Schäden des jetzigen Weges beseitigt werden können, muss die Asphaltdecke entfernt und der Weg wassergebunden ausgebaut werden.“ Der Zweckverband habe dies zusammenhängend und als förderfähig gesehen, um die Situation für alle zu verbessern.
Da es bislang durchaus vorgekommen sei, dass Radwege nur mit 60 Prozent bezuschusst wurden, sei ein Missverständnis entstanden. Der Verbandsvorsitzende und Karbener Bürgermeister Guido Rahn (CDU) hat an Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) geschrieben und das Missverständnis ausgeräumt. Und dabei darum gebeten, die Bescheidempfänger vor der Presse zu informieren.
Frank bleibt hartnäckig
Das kann Frank nicht gerade beruhigen: „Unsere Forderung besteht weiterhin, auch wenn sich kein direkter rechtlicher Anspruch herleiten lässt. Wir wollen nicht als Baummörder dastehen, ein Riesenkahlschlag im Park wäre ein Jammer.“ Zumal gar nicht sicher sei, dass die Untere Naturschutzbehörde dabei mitspiele und das Baurecht verhindern könnte. „Was dann?“, fragt Frank. Für ihn gehöre der Umbau des alten Weges definitiv zum Gesamtpaket. Deswegen werde er bitten, diesen Punkt bei der nächsten Vorstandssitzung des Zweckverbandes als Tagesordnungspunkt aufzurufen. (kop)