Bad Vilbel. Mit einer 15000-Euro-Spende gaben die 48 Mitglieder des Rotary Clubs Bad Vilbel das Startsignal für die neue Bücherei an der Brunnenschule. Schulleiter Uwe Ebert begrüßte vor 140 Schülern und Eltern zahlreiche Gäste zur Feierstunde in der Aula. „Bis heute bestand unsere Schülerbücherei aus zwei wackeligen Regalen und alten, abgegriffenen Büchern, deren Inhalt unseren Schülern nicht mehr vermittelbar war“, sagte Uwe Ebert. Das Geld für Neuanschaffungen fehlte. Nach und nach erhielt die Schule kleinere Spenden für den Aufbau einer neuen Bibliothek. Doch der Betrag reichte nicht aus. Da wandte sich die Schule mit der Bitte um eine Spende an den Rotary Club Bad Vilbel.
Die Spendenzusage kommentierte Past-Präsident Stefan Hess so: Als wir die Spendenbitte im letzten Jahr erhielten, haben wir uns schnell entschieden, diesen Wunsch nach einer kleinen Spende abzulehnen. Wir können und wollen als Rotary Club nicht breitgestreut Kleinbeträge verteilen, sondern wir suchen nach sinnvollen und langfristig ausgelegten Projekten. Diese sollen eine Hilfe zur Selbsthilfe darstellen.“ Die Schülerbücherei in der Brunnenschule sei ein solches Projekt. Bereits in den ersten Gesprächen mit den beiden für die Bücherei zuständigen Lehrerinnen Melanie La Fauche und Andrea Reimann habe sich gezeigt, „dass da viel mehr dahintersteckt als ein paar Bücher und ein paar Regale anzuschaffen.“ Gerade heute, im Zeitalter von 250 Fernsehprogrammen, Computer- und Videospielen, werde das Lesen oft vernachlässigt. Die Situation habe ein bekannter deutscher Kabarettist ironisch mit den Worten kommentiert: „Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung.“
Mit ihrer Spende aus der Kasse des Rotary Hilfsfonds Bad Vilbel wollen die Rotarier den Ansatz der Schule, Leseanreize für ihre Schüler zu schaffen, unterstützen. „Wir hoffen, dass diese Projekt viele Nachahmer auch in den Regelschulen findet“, sagte Hess. Zum Abschluss seiner Rede zitierte er Benjamin Franklin: „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“
Die Schüler dankten den noblen Spendern mit starkem Applaus und einem großen Blumenstrauß.
Zur Delegation des Rotary Clubs gehörten der Vorsitzende des Hilfsfonds Heinz Jürgen Knebel, seine Stellvertreter Magda Klug und Herbert Weidlich, Theodor Fenske und der amtierende Rotary-Präsident Dr. Michael Bender. Die 15000 Euro seien das Startsignal für die Schülerbibliothek gewesen, sagte der Schulleiter.
Mit Hilfe der Spende wurde ein PC und das elektronische Bibliotheksverwaltungssystem „Litera“ gekauft. Der Restbetrag floss in die Anschaffung von 1700 Medien wie Bücher, Lektüre im Klassensatz, DVD´s und Gesellschaftsspiele.
Künftig erhalten Schüler die Gelegenheit, ihren Klassenkameraden ihre Lieblingsbücher zu präsentieren. Kinderbürgermeisterin Sylvia Becker-Pröbstel überreichte zwei Bände ihrer Bücher „Wie ist das mit dem Essen?“ und „Willi wills wissen: Warum richtige Ernährung nicht fett macht“ an den Schulleiter als Geschenk.
Zu den ersten, die sich in der Schülerbücherei umsahen, gehörten die Schüler aus der Klasse 1 bis 4 a und b. Zusammen mit Lehrer Mathias Listau ließen sie sich von Melanie La Fauche den Bestand zeigen und Lesetipps geben. Im Anschluss an die Feierstunde präsentierten die Schüler ihren Gästen und Mitschülern die Ergebnisse aus elf Projektgruppen.