Karben. Inzwischen haben sich alle Karbener Ortsbeiräte konstituiert. Aus Burg-Gräfenrode gibt es eine für die Stadt außergewöhnliche Situation zu vermelden: Mit Manuel Diefenthäler und Jonas Bedacht (beide CDU) sowie Joshua Jean-Pierre Keller (SPD) konnten drei Nachwuchspolitiker in die Bürgervertretung einziehen. Sie sind alle erst um die 20 Jahre alt.
Der Ortsbeirat Burg-Gräfenrode ist etwas Besonderes: Vier der fünf Sitze sind an Neulinge im Ortsbeirat gegangen. Vier der fünf Kommunalpolitiker gehören der CDU an. Ortsvorsteher bleibt vorerst Karlfred Heidelbach (CDU). Vize-Ortsvorsteherin ist Iris Sandhofen ebenfalls von der CDU. Sie bildet als Mitglied im mittleren Lebensalter praktisch die Verbindung zwischen Jugend und Senior Heidelbach, der bei der Kommunalwahlen 80 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen und damit ein Rekordergebnis einfahren konnte. Unterm Strich stellt also »Roggau« den jüngsten Ortsbeirat aller Karbener Stadtteile.
Die erste Sitzung des Gremiums fand kürzlich in der Gaststätte »Zum Meterche« statt. Bürgermeister Guido Rahn (CDU) war für die Stadt anwesend. Außerdem hatten sich 18 interessierte Bürgerinnen und Bürger eingefunden. Öffentlich und per Handzeichen wurde zunächst die Wahl der Ämter vorgenommen. Neben dem wiedergewählten Ortsvorsteher Heidelbach wird Iris Sandhofen als dessen Vertreterin in die neue Legislaturperiode gehen. Manuel Diefenthäler (Schriftführer) und Jonas Bedacht (stellvertretender Schriftführer) versehen die weiteren Ämter. Der gebürtige Saarländer Joshua Jean-Pierre Keller (SPD) komplettiert das Gremium als einziger Nicht-CDU-Vertreter.
Heidelbach plant
Rückzug
Nach dem Wahlvorgang ergriff Karlfred Heidelbach das Wort und kündigte an, dass er aus Altersgründen nicht mehr für die gesamte Legislaturperiode zur Verfügung stehen werde. Damit verdeutlichte er noch einmal die Wichtigkeit beim Heranführen junger Leute. Jetzt sei es an der jüngeren Generation, sich im Ort einzubringen, ermutigte der 74-Jährige. Als ein wichtiges Anliegen im Ort stellte sich im Gespräch die Zukunft des Spielplatzes an der Oberburg dar. Es steht fest: Das Gelände wird insgesamt vergrößert, die alten Spielgeräte und auch die Tore auf dem Fußballfeld werden durch neue ersetzt. Nach der Vergrößerung könnten rund 30 Kinder den Spielplatz gemeinsam nutzen, hieß es. Die ersten Spielgeräte sind bereits aufgebaut, der Hauptweg wird gepflastert. Bolzplatz und Grillstelle sowie das große Klettergerüst fehlen noch, teilt Bürgermeister Guido Rahn mit. Im Juni soll alles fertig sein.
Treffpunkt für
junge Leute
Gleichzeitig wolle man hier einen Treffpunkt für Jugendliche schaffen. Diefenthäler und Bedacht begrüßten die Idee, da ihr Heimatdorf bisher nicht über einen solchen Platz verfüge. Seitens der Bürgerinnen und Bürger ruft das Vorhaben allerdings gemischte Reaktionen hervor. Ruhestörungen und Vandalismus wurden während der Ortsbeiratssitzung als mögliche Probleme angeführt. »Die Öffnungszeiten können wir nicht beschränken. Dafür wird es aber getrennte Zeiten unter der Woche und am Wochenende geben«, erklärte Iris Sandhofen. In einer Art Testphase wolle man zunächst die Entwicklung beobachten. Die Stadt bezifferte die Gesamtkosten für das Spielplatzareal an der Oberburg auf rund 400 000 Euro.
Bezüglich des Neubaus an der Ecke Berliner Straße/Hochstraße/Kaicher Weg, wo die Stadt günstigen Wohnraum schaffe, gaben die Anwesenden ein positives Feedback. Das Grundstück sei schön, auch weil dort wieder eine Grünfläche entstehe. »Der Baum bleibt stehen und bekommt eine Bank dazu, dass die Leute sich hinsetzen können«, erklärte Heidelbach. »Das Haus hat sechs Wohnungen mit jeweils zwei Parkplätzen pro Wohneinheit. Ende Oktober kann der Erstbezug beginnen.« Das Gebäude werde 1,5 Millionen Euro kosten, drei der sechs Wohnungen würden öffentlich gefördert. Vier Wohnungen seien 75 Quadratmeter groß, die beiden Dachgeschosswohnungen seien je 64 Quadratmeter groß, ergänzte Rahn.
Die so genannte »Cabrio-Halle« am Fischerhof steht wegen Sanierungsbedürftigkeit zur Disposition. Seitens der Stadt ist ein Verkauf des Gebäudes angedacht, um den Platz für Wohnhäuser frei zu machen. Bürgermeister Rahn legte dazu bereits einen entsprechenden Bauplan vor. Nichts Neues hatte er dagegen vom Feuerwehrhaus zu vermelden. Grundsätzlich sei das Einverständnis über den Neubau vorhanden, aber man müsse dafür noch ein geeignetes Grundstück finden.
Ortsvorsteher Heidelbach erläuterte die Arbeiten am Friedhof. Das Efeu an der Friedhofsmauer sei vom Bauhof beseitigt worden. Nun müsse die Mauer erneuert werden. »Es gibt außerdem konkrete Pläne für eine Erweiterung der Trauerhalle«, sagte er. »In Zukunft soll es so sein, dass auch die draußen stehenden Trauergäste dem Pfarrer ins Gesicht schauen können.«
Von Jürgen Schenk