Eine Lesung, traditionelle Weihnachtslieder, eine Kleinigkeit zu essen: Das Konzept der Stillen Burgweihnacht ist denkbar einfach. Trotzdem – oder gerade deshalb – schafft es der Heimat- und Kulturverein (HeKu) Burg-Gräfenrode, damit Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen.
Karben. Jedes Jahr aufs Neue will man ihn vermeiden, und doch ist er plötzlich wieder da: der Stress der Vorweihnachtszeit. Für Weihnachtsstimmung ist da kein Platz. Einen Gegenpol zu dieser vorweihnachtlichen Hektik will der Heimat- und Kulturverein Burg-Gräfenrode mit seiner „Stillen Burgweihnacht“ bieten. Bereits zum dritten Mal hat der Roggauer Verein diese am vierten Advent veranstaltet. Glühwein, eine Lesung, gemeinsames Singen, eine Kleinigkeit zu essen aus der Hand: Das Programm ist bewusst einfach gehalten. Es geht darum, beisammen zu sein, den Alltag zwei Tage vor dem Fest noch einmal zu „entschleunigen“ – und sich in die richtige Stimmung für das bevorstehende Fest zu versetzen, so die Idee des Roggauer Vereins.
„Herzlich willkommen in Burg-Gräfenrode – dem schönsten Ortsteil Karbens“, begrüßte HeKu-Vorsitzender Herbert Klug die Gäste, die sich schon pünktlich zum Veranstaltungsbeginn unter den großen Zelten drängten. Im Hintergrund zu sehen: die Oberburg und, gegenüber davon, der Lieselturm. „Wir können stolz darauf sein, solche Wahrzeichen hier zu haben“, betonte Klug. Sie genau machten die Schönheit des kleinen Ortsteils aus.
Diese Wahrzeichen zu erhalten, das ist eines der Ziele des 2006 gegründeten Vereins. Deshalb stand die Stille Burgweihnacht auch ganz im Zeichen des Lieselturms. Dieser benötigt im kommenden Jahr allerlei Restaurierungsarbeiten, um in der heutigen Form erhalten zu bleiben. „Deshalb haben wir im Vorstand beschlossen, dass der Erlös der Veranstaltung zu 100 Prozent dem Lieselturm zugute kommt“, sagte Klug. Liesels liebliche Tropfen, der Roggauer Lieselbraten und Liesels Würz-Weine schmeckten so besonders gut – wussten die Gäste doch genau, was mit ihrem Geld passiert.
Musikalisch unterhielt der Gesangverein Heimatliebe. Mit den ausgeteilten Liedzetteln in der Hand stimmten viele der rund 100 Gäste in Klassiker wie „O Tannenbaum“ ein. Weihnachtslieder stimmte auch René Matthes auf der Posaune an, und manch ein Gast summte dabei mit. (jkö)