Bad Vilbel. »Sain bain uu« ist mongolisch und heißt auf deutsch »Herzlich willkommen«. Das sind alle Musikfreunde am Freitagabend, 15. März, wenn um 19 Uhr die mongolische Rockband »Hurd« in Bad Vilbel in der Aula der Europäischen Schule RheinMain, Theodor-Heuss-Straße 65, auftritt. Einlass ist ab 18 Uhr, Karten gibt es noch an der Abendkasse.
Kontakte zu
Anke Blochwitz
In diesem Jahr feiern Deutschland und die Mongolei 50 Jahre diplomatische Beziehungen. Der bilaterale Kulturaustausch wird von vielen Vereinen gepflegt. Entfernungen bemessen Mongolen anders als Europäer. Nicht nur weil sie ursprünglich ein Nomadenvolk sind, sondern auch, weil die Mongolei mit 1 564 000 Quadratkilometern Fläche viermal so groß wie Deutschland ist.
Mongolen aus ganz Europa kommen am Freitag in die Quellenstadt, um das Konzert der Rockband »Hurd« zu besuchen. »Für Mongolen sind 1000 Kilometer Anreise, um ein Konzert zu besuchen, keine Entfernung«, informiert Tumenast Nazag. Die Dolmetscherin, Deutschlehrerin und Reiseleiterin lebt seit 2011 in Schwalbach. Da sie viele Kontakte zu Künstlern beider Nationen hat und Mitglied im Deutsch-Mongolischen Kulturverein ist, half sie der vor allem in der Mongolei und Asien bekannten und vielfach ausgezeichneten Band bei der Suche nach einem Auftrittsort in der Rhein-Main-Region. Durch Kontakte zu Anke Blochwitz, der Vorsitzenden des Bad Vilbeler Kammerorchesters, wurde sie auf die Aula der ESRM aufmerksam und Direktor Tom Zijlstra stellte der Band gern den Platz für eins ihrer sechs Europa-Konzerte zur Verfügung. Die Band »Hurd« tritt in Prag, Berlin, Genf, Budapest, Stockholm und eben in Bad Vilbel auf.
Deutsch ist oft erste Fremdsprache
Die Mongolei ist seit mehr als 100 Jahren ein unabhängiger Staat, zwei Prozent der mongolischen Bevölkerung sprechen Deutsch. »Anfang des 20. Jahrhunderts sind die ersten Mongolen nach Berlin und Leipzig zum Studium gegangen. Es gibt kein anderes Land in Asien, in dem so viel Deutsch gesprochen wird und ein so großes Interesse an der deutschen Kultur besteht. Deutsch ist an vielen staatlichen Schulen die erste Fremdsprache«, sagt Tumenast Nazag.
Sie erinnert daran, dass die diplomatischen Beziehungen zwischen der Mongolei und der Bundesrepublik Deutschland am 31. Januar 2024 offiziell in Berlin gefeiert wurden.
Zum deutsch-mongolischen Jubiläum tourt nun die Band »Hurd« durch Europa. »Sie besteht aus sieben Musikern. Es sind Brüder, alle Kinder einer Eisenbahner-Familie.« Gegründet wurde die für Heavy Metal-, Hard Rock- und Rock’n’Roll-Musik bekannte Band 1987 als »Skorost« (Geschwindigkeit) von Manager, Perkussionist, Keyboarder und Rhythmusgitarrist Dambyn Ganbayar. »Die Songtexte von »Hurd« haben meist Themen wie Heimat, Liebe, Familie, Natur und Soldatentum zum Inhalt.« Die Band hat bisher mehr als 250 Lieder, auf neun CD s und zwei DVDs veröffentlicht und 120 Videos produziert. Viele ihrer Songs sind in der Mongolei Nummer-Eins-Hits. Für ihre Musik wurden sie zudem mit staatlichen Auszeichnungen geehrt. (fau)
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