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Richtfest Ende September geplant

Harald Kirch, Guido Rahn und Clemens Bergmann (v.l.) sind mit dem Fortgang des Bauprozesses zufrieden. Foto: Schenk
Harald Kirch, Guido Rahn und Clemens Bergmann (v.l.) sind mit dem Fortgang des Bauprozesses zufrieden. Foto: Schenk

Karben. Am Eingang des Neubaugebietes »Nördlich der Fuchslöcher« in Petterweil, in verkehrstechnisch günstiger Lage, schreiten die Arbeiten mit großen Schritten voran. Ist das Objekt für die zweitgrößte Ortsfeuerwehr erst einmal fertiggestellt, sind unterstützende Einsätze aus dem Westen des Stadtgebietes oder in Petterweil selbst jederzeit gesichert.
Mit rund 1025 Quadratmetern Bruttogeschossfläche, fünf Fahrzeughallen und einem großen Angebot an Räumlichkeiten wird das entstehende Gebäude allen Standards entsprechen. Zum Vergleich: Die derzeit noch genutzte Feuerwache in der Petterweiler Schlossstraße bietet drei Einsatzfahrzeugen Platz. Sie ist um ein Drittel kleiner als der Neubau im Osten des Dorfes.
In den vergangenen Wochen ist das Gebäude sichtbar in die Höhe gewachsen. Zurzeit läuft der Ausbau der oberen Etage. Bald schon könnten die Außenarbeiten angegangen werden, prognostiziert Projektleiter Harald Kirch vom Kommunalen Immobilienmanagement (KIM) der Stadt Karben. Ein Termin fürs Richtfest sei auch schon in Aussicht. »Ende September, wenn alles so weiterläuft«, kündigt der Bauherr an.
Noch im Frühjahr war die Stimmung deutlich gedämpfter. Eine lange Regenphase im März ging mit dem Beginn der Erd- und Rohbauarbeiten einher. Schon nach den vorbereitenden Arbeiten im Oktober 2023 hatte das schlechte Wetter eine Rolle gespielt. Dann aber schlug die immense Feuchtigkeit im Boden richtig durch. Das Wasser drückte in Schichten vom Hang herunter und weichte den Baustellenboden auf. Es kam zu Verzögerungen, die dem Projekt noch immer nachhängen. Jetzt ist klar: Fertig wird das Feuerwehrgebäude erst im Frühjahr 2025 und nicht wie geplant zum Ende des laufenden Jahres.
»Der tonige Boden ist nur im trockenen Zustand tragfähig«, erklärt Harald Kirch. »Wenn es viel geregnet hat, müssen wir zunächst den Matsch beseitigen, damit der nötige Festigkeitswert erreicht werden kann.« Über Drainagen habe man das Problem mit dem Schichtenwasser lösen können. »Und dann konnten wir mit dem Betonieren beginnen«, ergänzt Hochbauexperte Clemens Bergmann, der dem Bauherren vor Ort assistiert.
Ab diesem Punkt hat das Projekt Fahrt aufgenommen. Das Objekt in seiner finalen Form soll als Blaupause für künftige Feuerwehrgerätehäuser in Karben dienen. Die Petterweiler Feuerwehr wirkt seit geraumer Zeit an der Entstehung ihres Wunschgebäudes mit. »Es wurden mehrere Abteilungen gegründet, die schauen, was gebraucht wird«, teilt Bürgermeister Guido Rahn mit. »Über 100 Arbeitsstunden sind in die Planung des Gerätehauses geflossen.«
Bei der Umsetzung ihrer Wünsche bekommt die Feuerwehr einiges geboten, das wird bei der Besichtigung des Rohbaus deutlich. Das Gebäude bekommt separate Umkleiden, Duschgelegenheiten sowie im Obergeschoss Schulungs- und Aufenthaltsräume für die Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr. Beheizt wird es mit einer Wärmepumpe. Das Hauptdach soll begrünt, das Hallendach mit einer Solaranlage bestückt werden. Außerdem ist eine Notstromversorgung vorgesehen, die den Betrieb vor Ausfällen sichert. Aus Lärmschutzgründen werden die Fahrzeuge im Einsatzfall nach Osten, also zur ortsabgewandten Seite hin, ausrücken. Parkmöglichkeiten für die Feuerwehrleute sind an der gegenüberliegenden Gebäudeseite geplant.
Wenn es im nächsten Jahr soweit ist, werden bestimmt auch viele Kinder das Geschehen mit großen Augen beobachten. Direkt nebenan entsteht nämlich gerade Petterweils neuer Kindergarten. Ein bisschen Werbung in eigener Sache kann ja bekanntlich nie schaden.
Von Jürgen Schenk