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Rendels Sänger gehen auf Stimmenfang

Karben. Ottmar Lenz, Vorsitzender der Chorgemeinschaft Rendel, hat sich warm angezogen. Nicht nur das nasskalte Februarwetter lässt ihn frieren, sondern auch die Tatsache, dass der Männerchor um seine Existenz ringt. Deshalb ist Lenz in Karben mit weiteren 20 Sängern des Männerchores mit der bisher umfangreichsten Werbekampagne des Vereins auf Stimmenfang. Ideengeber Lenz holte sich dabei Anregungen aus den Reihen des Hessischen Chorverbandes und modifizierte diese für den eigenen Verein.

Rund 1500 Euro investierte der Vorstand in Werbemittel. Neben kleinen Werbegeschenken und bedruckten T-Shirts wurden 350 Plakate an markanten städtischen Punkten aufgehängt, insgesamt 15 000 Wurfzettel verteilt und an zwei Wochenenden Werbestände aufgebaut.

Geballte Informationen, mit originellen und witzigen Sprüchen angereichert, sind auf den Wurfzetteln zu finden. Da geht es etwa um die Rettung der bedrohten Art singfreudiger Mann, deren Population immer mehr abnehme. Diese soll durch Wildfänge ergänzt werden, herausgelockt aus den geheimen Winkeln der Gemeinde, den Badewannen und Partykellern.

Auch der Hinweis auf die eigens für die Werbekampagne geänderte Internetadresse des Vereins findet sich auf den Flyer: „www.chorgemeinschaft-rendel.com – zu uns“ steht dort.

Machte das 50-jährige Bestehen der Chorgemeinschaft 2007 noch Mut, wird nun doch immer offensichtlicher, dass der Zahn der Zeit bereits seit längerem an der Leistungsfähigkeit der Aktiven nagt. Dabei beschränkt sich das Repertoire des Vereins nicht nur auf das traditionelle Liedgut. Die junge Dirigentin Dorothea Klein erarbeitet mit den Sängern auch kirchliches Liedgut, Schlager, Gospel oder jiddische Lieder. Der Männerchor probt immer montags von 20 bis 22 Uhr im alten Lehrerhaus, Klein-Karbener-Straße 25. (gia)