Nidderau. Im überdachten Domizil der Angler in Windecken trafen sich die Mitglieder des Tauschrings Nidderau und ihre Partner zum jährlichen Grillfest. Während Forellen und Fleisch auf dem Rost brutzelten, pflegten die Tauschringmitglieder ihre Kontakte und tauschten Dienstleistungen aus.
Vor sechs Jahren wurde der Tauschring von der Gruppe Soziales der Agenda 21 ins Leben gerufen. Die Idee dahinter sind gegenseitige Hilfeleistungen ohne finanziellen Ausgleich, die auf einem Punktesystem basieren. Pro Stunde Hilfeleistung werden zwei Punkte vergeben. Die Punkte werden akribisch in einer Datei erfasst. Tauschen ist der Schwerpunkt im Tauschring, dem sich bisher etwa 50 Mitgliedsfamilien angeschlossen haben. Treffen finden monatlich statt, nur in diesem Monat wurde das Treffen durch ein Grillfest ersetzt. Zweimal im Jahr werden Flohmärkte organisiert. „Der Erlös kommt dem Hanauer Frauenheim zugute“, sagt Petra Ensberg, die maßgeblich an der Gründung des Tauschringes beteiligt war. Getauscht werden fast alle Hilfeleistungen von A wie Abwaschen bis Z wie Zaun streichen. Gerne nachgefragt werden PC-Leistungen, Übersetzungen, Haarschnitte, Massagen, Fahrdienste, Entrümpelungen und Bügeldienste. Auch Gartenarbeit steht auf der Wunschliste ganz oben. Für einige alleinstehende Frauen ist der Tauschring zudem ein soziales Netzwerk. Viermal im Jahr erscheint eine Mitgliederbroschüre, mit neuen Informationen. „Die Mitglieder kommen aus Nidderau, Karben, Niddatal und Gelnhausen. Der jährliche Unkostenbeitrag beträgt zehn Euro“, informiert Ensberg. (gia)