Erneut hat ein Wirt im Ratskeller in Petterweil aufgegeben. Damit scheint das Ende des Gaststätten-Standorts besiegelt. Die Stadt will fürs Bürgerhaus lieber ganz neue Pläne schmieden.
Karben. Nicht einmal ein Jahr lang hat sie durchgehalten. Italienische Speisen bot die Pizzeria „Ciao Italy“ mit ihrem zweisprachigen Namen in Petterweil an. Doch seit einigen Tagen ist der Ratskeller im Albert-Schäfer-Haus verwaist.
Immerhin: Der Abgang des Pächters verlief offenkundig geräuschloser als der seines Vorgängers. Jener hatte der Stadt vorgeworfen, die Gaststätte jahrelange baulich vernachlässigt zu haben, weshalb kaum Gäste kämen. Die Stadt reagierte: Vor Einzug des italienischen Restaurants wurden zumindest die steile Treppe und die alte Fenster- und Glasbausteinwand zum Freisitz hin erneuert.
Doch den Erfolg brachte das dem neuen Wirt nicht. Die Umsätze seien mies gewesen, hört man in örtlichen Gastwirtskreisen. Vor allem aber hatte sich „der Neue“ im Ort noch keinen Ruf erarbeitet – beziehungsweise nicht den besten. „Ich habe mehrmals gehört, dass Leute nicht so zufrieden waren“, berichtet Rosemarie Schwaab, die für die CDU im Ortsbeirat sitzt.
Investition gestoppt
Einen schweren Stand hatte die Pizzeria zudem, weil es schon lange ein anderes italienisches Restaurant an der Alten Heerstraße gibt. Auch gibt es im Stadtteil mit gut 3500 Einwohnern noch drei weitere Gaststätten. Hinzu komme, dass das recht dunkle Kellerlokal mit seiner steilen Treppe viele Kunden abschrecke, schätzt Rosemarie Schwaab. „Richtig ideal ist der Standort für eine Gastwirtschaft einfach nicht.“
Das hat man nun auch im Rathaus erkannt. Auf eine neuerliche Pächter-Suche will sich Wirtschaftsstadtrat Otmar Stein (CDU) nicht begeben: „Wir wollen nun mit den Vereinen und anderen Pächtern des Bürgerhauses besprechen, wie die künftige Nutzung des Untergeschosses aussehen könnte.“ Weitere Sanierungen, etwa der Sanitärräume, würden gestoppt, um Fehlinvestitionen zu vermeiden, falls diese nicht zum künftige Nutzungskonzept passten, sagt Stein.
Schützenverein und Kegler haben im Untergeschoss ihre Räume, wobei die Schützen ihre vier Wände nur durch die Gaststätte erreichen können. Im Erdgeschoss ist die Spielgruppe untergebracht, die seit langem über Raumnot klagt und schon einen der benachbarten Sitzungsräume übernimmt. (den)