Karben. Schmutz, Schimmel, Risse und Löcher – wer sich das Karbener Bürgerzentrum genauer anschaut, merkt rasch, dass hier etwas getan werden muss. Das 50-jährige Bestehen Karbens nimmt die Stadt zum Anlass, das Rathaus-Gebäude zu renovieren.
Unter Spaßvögeln gilt das markante Gebäude auf dem Rathausplatz als »weißes Haus«. Amerikanische Verhältnisse darf man damit aber weniger assoziieren. Vielmehr kommt der eine oder andere deshalb auf den Namen, weil der gut 100 Meter lange Bau einen weißen Anstrich hat. Als das Gebäude vor 33 Jahren fertiggestellt wurde, war das auch noch der Fall. Mittlerweile ist von dem Weiß wenig übrig geblieben, zumindest was das Mauerwerk angeht.
»Die Fenster sehen noch ganz gut aus, der Kunststoff ist gut gepflegt«, sagt Harald Kirch bei einem kleinen Rundgang. Der technische Leiter des Kommunalen Immobilien Managements KIM erläutert zusammen mit seiner neuen Kollegin Adey Girma und Erstem Stadtrat Friedrich Schwaab, wo genau die Probleme an dem Gebäude liegen.
Zumeist an den Wänden. Und da fällt so einiges auf. »Da ist immer mal wieder was geflickt und ausgebessert worden«, zeigt Schwaab hinter seinem Dienstzimmer auf dem Balkon. Und weil die Verblendungen, die auf den kleinen Zwischenmauern liegen, nicht dicht geschlossen haben, hat sich dort das Regenwasser gefangen, ist dann die Wände heruntergelaufen. Entsprechend schmutzig sieht es aus.
Beim Rundgang um das Gebäude fallen viele weitere Dinge auf. Am Eingangsbereich gibt es eine Ecke, die besonders schmutzig wirkt. »Hier haben wir einen dicken Wasserschaden«, sagen die drei vom KIM. Grau und schimmelig wirkt der Bereich gleich neben dem Haupteingang. Darunter sieht man noch Reste von Kletterpflanzen. »Die kommen genauso weg wie die an den anderen Wänden. Viele der Kletterpflanzen haben wir schon abgenommen.« Grund dafür sind die Schäden, die durch die Saugfüßchen der Pflanzen verursacht worden sind. Jetzt, wo sie weg sind, wirken die Mauern noch schmutziger, an den Wänden sieht man kleine Löcher.
Größere Schäden zeigen sich auch am Seiteneingang, genau dort, wo die Bühne des großen Saals immer bestückt wird. Die Fliesen des Aufgangs sind defekt, die Stadt hat hier zur Vermeidung von Stolperfallen Platten aufgeschraubt. Auch in die Wände an dieser Seite ist Feuchtigkeit eingedrungen.
Neue Farbe nötig
Dagegen sieht es an der Rückseite des großen Saals wirklich gut aus. Die Ostseite war dem Wetter anscheinend weniger ausgesetzt. Ein paar Meter weiter dann die Rückseite der Gaststätte des Bürgerzentrums. »Die haben wir zur Eröffnung der Gaststätte neu angelegt«, informieren sie. Der Rundgang endet auf der Vorderseite der Gaststätte. Hier ist das Vordach renovierungsbedürftig, denn es zeigen sich Schimmel und Rost.
Auf 2000 Quadratmeter beziffert Harald Kirch die gesamte neu zu streichende Fläche des Bürgerzentrums. Es hätten sich elf interessierte Firmen gemeldet. Mit einer Firma aus Frankfurt sei man nun näher im Gespräch, berichtet Schwaab.
Im Haushalt des KIM sind für die Renovierung der Bürgerzentrumsfassade 200 000 Euro eingestellt. Bei Vertragabschluss wollen sie der Firma einen Fertigstellungstermin für die gut zwei Monate dauernden Arbeiten setzen: Bis Anfang August soll der Bau in neuem Glanz erstrahlen – zum geplanten Stadtfest also soll alles fertig sein.