Die Bürgermeister-Direktwahl findet am 26. September statt
Karben. Die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen für die Bürgermeister-Direktwahl ist am 19. Juli abgelaufen. Einziger Kandidat für die Wahl am 26. September ist der derzeitige Amtsinhaber. Weder SPD noch Grüne haben einen Gegenkandidaten zu Guido Rahn (CDU) aufgestellt.
Bei der Wahl 2009 hatte die SPD den damaligen Stadtrat Jochen Schmitt ins Rennen gegen Rahn geschickt, bei der Wahl 2016 mit Susanne Kassold eine auswärtige Bewerberin. Doch beide scheiterten. So holte CDU-Mann Rahn im Jahr 2009 erstmals einen überzeugenden Wahlsieg. Bei einer Wahlbeteiligung von 77,6 Prozent stimmten am Tag der damaligen Bundestagswahl 53,7 Prozent für den Burg-Gräfenröder, sein Kontrahent Jochen Schmitt, kam auf 46,3 Prozent. Seinerzeit war eine regelrechte Wechselstimmung in Karben auszumachen, nach Jahrezehnte langer SPD-Regierung. Noch deutlicher war der Vorsprung bei der nächsten Wahl, als Rahn 2016 gegen Kassold gewann. 76 Prozent der Wähler wollten ihn weiter als Bürgermeister haben.
Volle Unterstützung seitens der CDU
Und nun: 100 Prozent CDU-Stimmen für den Kandidaten bei der Nominierung. Vorsitzender Mario Beck sagte, Rahn engagiere sich mit Herz und Verstand für die Stadt. Mit viel Tatkraft und Elan bringe er die Stadt voran. Gleichzeitig lasse er viel Umsicht walten, wenn es um die Stadtfinanzen gehe, die unter seiner Ägide saniert worden seien. »Nun stehen wir trotz Corona sehr gut da und können weiter investieren«, warb der CDU-Vorsitzende. »Jeder merkt, Guido Rahn packt es an, und in Karben geht es spürbar voran.«
In der Mitgliederversammlung blickte Rahn laut CDU-Mitteilung nach vorne. »Meine gestalterische Leidenschaft ist genauso groß wie am ersten Tag. Wir arbeiten an vielen spannenden Projekten. Es geht darum, die Wachstumschancen unserer Stadt im Rhein-Main-Gebiet zu nutzen, für weiteren bezahlbaren Wohnraum zu sorgen und gleichzeitig den Charakter einer Kleinstadt im Grünen zu erhalten. Dabei wollen wir die Lebensqualität weiter steigern.«
Rahn weiter: »Karben ist eine tolle Stadt mit vielen ehrenamtlich engagierten Menschen, von der Feuerwehr bis zum Kultur- und Vereinsleben. Es ist mir eine Ehre und Freude, für sie alle und mit ihnen partnerschaftlich zu arbeiten. Auch wenn die Union meine politische Heimat ist, sehe ich mich als Bürgermeister für alle. Wir arbeiten im Stadtparlament konstruktiv mit allen Demokraten zusammen. Daran will ich anknüpfen, denn uns eint viel mehr als uns trennt. Mit gebündelten Kräften erreichen wir für Karben am meisten.«
Was eigene Bürgermeisterkandidaten angeht, winken SPD und Grüne ab. »Wir stellen keinen Gegenkandidaten«, sagte Grünen-Sprecher Lindon Zena. Und die SPD verschickte über ihren Pressesprecher Hermann Reuther eine Mitteilung, in der angekündigt wird, man werde mit keinem eigenen Wahlvorschlag antreten. Ortsvereinsvorsitzende Nora Zado: »Das Ergebnis der Kommunalwahl hat deutlich gezeigt, dass die derzeitigen Mehrheitsverhältnisse die erfolgreiche Wahl einer sozialdemokratischen Bürgermeisterin oder eines Bürgermeisters nicht zulassen.«
Freie Wähler ziehen mit
Allerdings hatte eine Mitgliederversammlung die Vorsitzenden Thomas Görlich und Nora Zado aufgefordert, das Gespräch mit anderen Parteien zu suchen, um gegebenenfalls eine gemeinsame Kandidatin oder Kandidaten ins Rennen zu schicken. »Trotz intensiver Bemühungen und Gesprächen gelang es uns aber nicht, jemanden zu finden, der gegen den amtierenden Bürgermeister antreten will«, konstatiert Görlich.
Den Amtsinhaber unterstützen wollen die Freien Wähler. Seit 2009 sei Guido Rahn »auch mit unserer Unterstützung zum Bürgermeister von Karben gewählt worden«. Man arbeite im Stadtparlament konstruktiv zusammen, heißt es. »Die Freien Wähler stehen weiterhin hinter Rahn. Er ist unabhängig von seiner Parteizugehörigkeit ein Bürgermeister für alle Karbener. Mit Rahn hat Karben einen fachlich qualifizierten, führungserfahrenen und sympathischen Bürgermeister«, so Fraktionschef Thorsten Schwellnus.