Karben. Beim Thema Klimaschutz hat sich die Stadt Karben hohe Ziele gesetzt: Die CO2-Emissionen sollen alle fünf Jahre um zehn Prozent sinken und im Vergleich zu 2011 in den nächsten elf Jahren halbiert werden. Oberste Priorität für den Magistrat hat der Ausbau von Fahrradwegen Fürs Umsteigen auf das Rad bedarf es aber zusätzlicher Motivation. Wie das Stadtradeln.
Noch bis zum 12. September geht es für verschiedene Teams darum, möglichst viele Radkilometer zu sammeln. Bei der Kampagne des Klima-Bündnisses können alle mitmachen – Privatpersonen, Kommunalpolitiker, Vereine und Unternehmen, Karbener und Nicht-Karbener. Aus dem Vorjahr habe man zwei gute Platzierungen zu bestätigen oder zu verbessern, findet Stadtrat Sebastian Wollny (CDU): »Deutschlandweit hat Karben von 84 Kommunen Platz 7 belegt und beim Fahrradklimatest des ADFC von 34 Städten vergleichbarer Größe Platz 4. Insgesamt sind 88 000 Kilometer geradelt worden, das ist mehr als zweimal um den Globus.«
Am Freitag fiel bei einem Aktionstag im und rund ums Bürgerzentrums der Startschuss zum diesjährigen Stadtradeln. Dort auf dem gesperrten Parkplatz konnte man Geschicklichkeit und Verkehrskenntnisse bei der Bewältigung eines Fahrradparcours unter Beweis stellen. An gleicher Stelle hatte die Stadt einen vorübergehenden Taxi-Stand eingerichtet. Natürlich handelte es sich aber auch hier um Gefährte auf zwei und drei Rädern. Diese sogenannten Velotaxis sind eigentlich nichts anderes als moderne Fahrrad-Rikschas, die den Fahrer beim Treten mit einem Elektromotor unterstützen. Besucher des Aktionstages konnten sich kostenlos durchs Karbener Zentrum fahren lassen und waren überrascht über das »rasante und luftige Gefühl«.
Im Saal des Bürgerzentrums hatte der Radsportverein Klein-Karben eine Station aufgebaut. Neben einer kleinen Ausstellung von historischen Holz- und Hochrädern gab es Sportliches zu bestaunen. Der 10-jährige Kunstradfahrer Jan Hartmann zeigte Kostproben aus seinem Programm. Opa Heinz-Wilhelm Hartmann, Hallenfachwart und Trainer für Kunst- und Einradfahren beim RSV, beäugte die Darbietung seines Enkels.
Sicherheit testen
Bei der Verkehrswacht Wetterau konnten die Besucher Sicherheit, Sattelfestigkeit und Reaktionsvermögen testen. Beim Steherwettbewerb ging es nicht um die schnellste, sondern um die langsamste Zeit für eine zurückgelegte Strecke. Ein Computerprogramm simulierte verschiedene Verkehrssituationen und maß dann die Bremszeit. Wie wichtig das Tragen eines Helms ist, demonstrierte Verkehrswächter Herbert Wenzel mit einem rohen Ei. Obwohl der ADFC von seinem Stand an den Nidda-Terrassen auch den leckeren Duft von Waffeln herüber schickte, ließ die Resonanz etwas zu wünschen übrig.
Organisatorin Sabine Kaltofen von der Stadt machte darauf aufmerksam, dass sich in diesem Jahr noch mehr Teams gemeldet hätten als im Vorjahr. »Anmelden können sich Interessierte jederzeit