Auf Einladung der FDP Bad Vilbel besuchten kürzlich am Montag die Kuratoriums-Vorsitzende des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ehemalige Hessische FDP-Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth Wagner, und der Bad Vilbeler Kulturamtschef, Claus-Günther Kunzmann, die heimischen Freidemokraten im Hotel Ahrenshof.
Bad Vilbel. Wagner berichtete von der Entwicklung des 2007 gegründeten Kulturfonds Frankfurt/ RheinMain, dem neben einer Förderung durch das Land Hessen die Städte Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt sowie der Main-Taunus- und der Hoch-Taunus-Kreis angehören: „Das ist bundesweit ein ganz großer Wurf geworden. Unsere Leitthemen der letzten Jahre, namentlich Expressionismus und Romantik, haben über die Landesgrenzen hinaus Wellen geschlagen und die Region Rhein-Main als Kulturstätte in das Bewusstsein der Menschen gerufen. Das Museum Giersch beispielsweise, das in Frankfurt die Abschlussausstellung zum Großprojekt Romantik präsentiert, kann sich durchaus mit der Nationalgalerie in Berlin messen.“
Der Jahresbeitrag einer Mitgliedschaft im Kulturfonds beläuft sich auf zwei Euro pro Einwohner, wobei das Land Hessen sich seinerseits nochmal mit derselben Summe beteiligt. Zudem habe man zahlreiche private Spender. Laut Wagner müsse die Abgabe als Investition verstanden werden: „Jeder Euro für den Kulturfonds generiert durch die entstehenden Besucherströme für die Region mindestens das 1,4-Fache, teilweise das Doppelte seines Wertes. Das haben die IHK Frankfurt und das Institut für Demoskopie Allensbach ermittelt. Wir müssen Kulturförderung außerdem auch als bildungspolitische Maßnahme begreifen. Für die frühkindliche Entwicklung, gerade unter integrativen Gesichtspunkten, sind Angebote zur Förderung der Motorik immens wichtig.“
Förderungswürdige Projekte gebe es laut Kulturamtschef Kunzmann in Bad Vilbel zu Genüge: „Wir haben in der Region eine Fülle an kulturellem Potenzial. Da sind nicht nur die Burgfestspiele, sondern in Bad Vilbel auch die Musikschule, das Römermosaik, die Alte Mühle, unsere Bibliothek und viele weitere Einrichtungen. Der Siesmayer-Park verkauft sich zum Beispiel unter Wert.“ Bildungsprojekte wie „Mukita“, das die musikalische Erziehung in Kindergärten vorantreibt, würden laut Kunzmann am meisten von einer Kooperation mit dem Kulturfonds profitieren.
Jörg-Uwe Hahn, freidemokratischer Landtagsabgeordneter für den Wetteraukreis und Ortsvorsitzender der FDP Bad Vilbel, schlug eine Zusammenarbeit der Stadt mit dem Kulturfonds vor: „Eine ähnliches Kooperationsmodell besteht derzeit zwischen dem Fonds und der Stadt Hanau. Wie Frau Wagner bereits bei ihrem Besuch im vergangenen Jahr erlebt hat, hat Bad Vilbel an Kultur mindestens genauso viel zu bieten, aber wir müssen dieses Potenzial auch nutzen. Die FDP vor Ort spricht sich daher für den Zusammenschluss mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain aus.“
Laut Wagner sei die Kooperation möglich, da das kulturelle Erbe der Region den Förderkriterien des Kulturfonds entspreche. Die Stadt Bad Vilbel müsse im nächsten Schritt einen Antrag auf Mitgliedschaft stellen. (zlp/sam)