Butzbach. Der Hessentag in Butzbach hat alle Erwartungen übertroffen: Mit 1,1 Millionen Besuchern zog die Wetterau-Stadt mit dem bisherigen Rekordhalter Dietzenbach gleich, stellte beim Ticketverkauf mit mehr als 90 000 eine neue Bestmarke auf – und Kaiserwetter gab es auch fast durchweg. Das 47. „Fest aller Hessen“ lockte innerhalb von zehn Tagen mit seiner Mischung aus Kirmes, Rock- und Pop-Konzerten, Ausstellungen und Brauchtum so viele Menschen zum Hessentag nach Butzbach, wie es bislang nur Dietzenbach 2001 geschafft hatte.
„Das Ziel des Hessentages, als Integrationsfest die unterschiedlichen Vereine, Verbände und Gruppen aus allen Teilen Hessens an einem Punkt im Lande zu versammeln und miteinander ins Gespräch zu bringen, ist in vollem Maße erreicht worden“, sagte Ministerpräsident Roland Koch (CDU). Das Landesfest in Butzbach sei ein Hessentag gewesen, wie er im Buche stehe, sagte der Hessentagsbeauftragte der Landesregierung Heinrich Kaletsch. „Das Wetter hat zu diesem stimmungsvollen Hessentag auch seinen Beitrag geleistet.“
Der krönende Abschluss war am Sonntag der traditionelle Festzug. Mehr als 4000 Teilnehmer zogen in Musik- und Trachtengruppen und mit Motivwagen rund dreieinhalb Stunden durch die schmucke Fachwerkstadt. Von der Schützengilde 1377 Korbach bis zum Radfahrverein Germania Rockenberg: Die Teilnehmer kamen aus allen Winkeln Hessens. Die Motivwagen zeigten Historisches und beinahe Aktuelles – den gestiefelten Kater und Orkan Kyrill, der mit seiner Kraft ein Auto unter einem Baum begrub. Auch eine Spinnstube und ein Limesturm rollten an den tausenden Schaulustigen vorüber. Viele Gruppen machten an der Ehrentribüne Halt, um den Ministerpräsidenten zu grüßen. Im letzten Wagen des elf Kilometer langen Festzugs saß das Hessentagspaar 2008 aus Homberg/Efze, Mit im großen Festumzug war freilich auch Bad Vilbels Quellenkönigin Magdalena I. vor der Kulisse des berühmten Römermosaiks und des Quellentempels. (lhe)