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»Qualität muss vor Schnelligkeit gehen«

Die Animation zeigt, wie das Projekt »Thermenwelt Bad Vilbel« einmal aussehen könnte. Foto: Thermengruppe
Die Animation zeigt, wie das Projekt »Thermenwelt Bad Vilbel« einmal aussehen könnte. Foto: Thermengruppe

Bad Vilbel. Im Januar 2021 haben die Thermengruppe Josef Wund und die Therme Group den Bauantrag für das Großprojekt »Thermenwelt Bad Vilbel« eingereicht. Seitdem ist viel passiert. Nur auf dem Gelände beim Schulzentrum herrscht Stillstand – oder? Jetzt gibt ein Sprecher der Gruppe Antworten und erklärt, woran gerade gearbeitet wird und was bereits genehmigt ist.
»Therme Bad Vilbel – Startschuss 2024.« Dieser Spruch stand im vergangenen Jahr auf Postkarten, die die Thermengruppe Josef Wund im Dezember an über 10 000 Haushalte in der Quellenstadt verteilt hat. Auf dem Weihnachtsmarkt in der historischen Wasserburg präsentierte sich die Gruppe erstmals seit der Bürgerversammlung im Dezember 2019 der Öffentlichkeit – und warb für das Großprojekt.
Therme und
kommunales Hallenbad

Die Thermenwelt soll mit mehr als 30 Saunen, Thermalbecken mit Vilbeler Heilwasser sowie einer spektakulären Rutschenanlage ausgestattet sein. Die Vilbeler dürfen sich außerdem über ein kommunales Hallenbad mit acht Bahnen freuen. Das Familien- und Sportbad – ebenfalls Teil der Planungen – soll vor der Therme fertiggestellt werden. Das Bauprojekt umfasst außerdem Gastronomie und zwei Parkhäuser.
Jetzt ist das Jahr fast vorbei. Auf rollende Bagger wartet man in Bad Vilbel aber bisher vergeblich. Woran liegt’s? Das beantwortet ein Sprecher der Thermengruppe exklusiv auf Anfrage der Bad Vilbeler Neuen Presse: »Aktuell arbeiten alle Seiten intensiv miteinander. Beim Brandschutz steht derzeit das sogenannte Entfluchtungskonzept auf der Agenda.« Das Konzept klärt, was passieren würde, sollte es in dem großen Komplex zum Brand kommen und dieser müsste geräumt werden. »Das wird mit einer sehr komplexen und fordernden Computersimulation getestet. Schließlich ist wichtig, dass die Räumung schnell und sicher abläuft.« Das sei ein komplizierter Vorgang, an dem sowohl die Therme als auch die Behörden arbeiten würden. »Der Brandschutz spielt eine zentrale Rolle. Die Sicherheit der Gäste, die dort ihre Freizeit verbringen, ist mit am wichtigsten. Deshalb ist es auch so aufwendig.«
Außerdem werde an vielen weiteren Dingen gearbeitet. Der Sprecher zählt auf: Statik, Erschließung, Versorgung und Entsorgung, Emissionsschutz, Naturschutz, Energieversorgung. Auch die archäologische Denkmalpflege sei ein Punkt. »Dabei geht es um Untersuchungen vor Ort.«
Bereits genehmigt sei die Baustellenzufahrt. Sie wird aus Richtung Frankfurt kommend von der B3 in Richtung Grundstück führen.
Der Sprecher der Wund-Gruppe teilt weiter mit, dass all diese vorgelegten Unterlagen derzeit einer Prüfung unterzogen werden. »Qualität muss vor Schnelligkeit gehen. Das gilt auch für die Baugenehmigung.«
Es sei ein normaler Prozess, dass es dabei zu Nachforderungen komme, gerade bei Großprojekten dieser Art. »Wir sind in engem Austausch mit dem Kreis und den Behörden.« Der Sprecher betont, dass die Wund-Gruppe in all diese Vorarbeiten viel Geld investiert habe. Er sagt: »Die bauvorbereitenden Arbeiten laufen seit Wochen auf Hochtouren. Die Baugrunduntersuchungen sind vorbereitet, damit mit Bohrungen begonnen werden kann.« Aufseiten der Therme sei man sehr gut vorangekommen in den vergangenen Monaten.
Alle Parteien betonen »engen Austausch«
»Jetzt warten wir auf den nächsten wichtigen Meilenstein«, sagt der Sprecher: »Die Erteilung der Baugenehmigung. Wenn diese erteilt wird, geht’s los.«
Der Kreis hatte in den vergangenen Monaten Unterlagen bei der Gruppe nachgefordert. Jetzt spricht Kreis-Pressesprecherin Deliah Werkmeister von einem »guten Austausch« aller Beteiligten. »Wir sind in einem intensiven Abstimmungsprozess. Die Unterlagen werden derzeit geprüft.«
Von Patrick Eickhoff