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Punkte für die Neuwahl – MdL Tobias Utter: „Am liebsten wär’s den Leuten, wenn sie noch vor Weihnachten zur Urne gehen könnten.“

Bad Vilbel. Eindeutig war die Forderung nach Neuwahlen, als Landtagsabgeordneter Tobias Utter (CDU) aus Dortelweil am Freitagnachmittag beim Bauernmarkt in Karben und am Samstagvormittag am Zentralparkplatz in Bad Vilbel Passanten darauf ansprach, wie es in Wiesbaden weiter gehen soll. Wer Lust hatte, durfte ein buntes Pünktchen ins „Ja“- oder „Nein“-Feld kleben. Dort sah man die zwei Nein-Aufkleber kaum neben dem Farbenmeer für „Ja“.

„Am liebsten wär’s den Leuten, wenn sie noch vor Weihnachten zur Urne gehen könnten“, fasste Utter nach zahllosen Gesprächen zusammen. Doch bei der notwendigen Einhaltung aller Fristen sei der 18. Januar aber der frühest mögliche Zeitpunkt. „Wir sind für den Wahlkampf bereit“, versicherte der Abgeordnete, der zugleich CDU-Stadtverbandsvorsitzender in Bad Vilbel ist. Ein kurzer Wahlkampf sei völlig ausreichend, denn die Bürger zeigten sich „nach den Vorgängen in den vergangenen neun Monaten ausgesprochen gut informiert und haben ihre Meinung“. Die CDU gehe „sehr motiviert in den Wahlkampf“, weil sie „aus ihren Fehlern gelernt“ habe. Sie sei „entschlossen, die zweite Chance zu nutzen, um klare Verhältnisse zu schaffen“. Konkret: Schulen sollen die Möglichkeit haben, G 8 flexibler nach den eigenen Möglichkeiten zu bewältigen, auch wenn die meisten dabei blieben. Außerdem werde die CDU die Studiengebühren nicht neu einführen. Niemandem sei ein ständiges Hin und Her zuzumuten.

Selbst CDU-Mann Utter zeigte sich überrascht, mit welch „krassen Kommentaren“ Andrea Ypsilanti überzogen wurde, aber viele Bürger seien „empört über ihre Uneinsichtigkeit und Ignoranz, mit der sie auf Positionen beharrt, die kaum jemand teilt“. Zahlreiche Passanten hätten geäußert, sie hätten anders gewählt, wäre ihnen die geplante Verschiebung des Flughafenausbaus bekannt gewesen.

Vor allem ältere SPD-Wähler hätten Unverständnis geäußert, dass sie eine Regierung mit Duldung der Linken angestrebt habe, da es das Ziel der Kommunisten sei, den Sozialdemokraten zu schaden. Andere meinten, wenn rechte und linke Parteien zugelassen seien, wäre es „undemokratisch, sie bei der Bildung einer Regierung auszugrenzen“; das werde dem Wählerwillen insgesamt nicht gerecht. Dennoch müsse akzeptiert werden, dass unter den gegebenen Umständen eine Regierungsbildung nicht möglich erscheine.