Dass die Sicherheit ihrer Gas- und Wasserversorgung auf dem neuesten Stand ist, dafür ließen sich die Stadtwerke erneut prüfen. Und erhielten als einer von wenigen hessischen Versorgern ein Zertifikat vom Fachverband Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs.
Bad Vilbel. „Wasser ist ein unwiederbringliches Gut“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Ralph Franke und macht unmissverständlich klar, dass der Aspekt Sicherheit „ bei Gas und Wasser nicht zu toppen ist.“ Doch die jetzt für fünf Jahre erteilte Urkunde zum bestandenen „technischen Sicherheitsmanagement“ (TSM) sei für ihn kein Grund, sich zurückzulehnen: „Nach dem Zertifikat ist vor dem Zertifikat“. Und schon nach zweieinhalb Jahren gibt es erneut eine Prüfung.
Geprüft hat mit dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) ein Fachverband, der selbst auch zuständig für das Regelwerk ist. Das sagt, wie Rohrleitungen zu verlegen sind und wie Installateure zu arbeiten haben. Vor 150 Jahren sei der Verein gegründet worden, um nach einer Cholera-Epidemie mit 220 000 Toten für sicheres Trinkwasser zu sorgen, erinnert Heinz Flick, Geschäftsführer des hessischen Landesverbands.
Als in der Gründerzeit der Gasversorgung erste Werke in die Luft geflogen seien, habe der Verein auch dort für Sicherheit gesorgt. Bei der Einführung der Din-Normen wirkte er ebenfalls mit. Dennoch ist die TSM-Prüfung freiwillig. Kommunen, die das nicht machen, erhalten Besuch von Beamten der Energieaufsicht und der Umweltbehörde. Nur 48 Zertifikate habe der Prüfverein in Hessen vergeben – bei insgesamt 40 Gas- und 400 Wasserversorgern, berichtet Flick. Bundesweit sind nur 571 Anbieter von Gas, Wasser und Strom zertifiziert.
Das zeichne das jetzt erhaltene Prüfsiegel in besonderer Weise aus, betont Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke. Er sei „froh und stolz auf die Mitarbeiter, die sich fortgebildet und Prüfungen unterzogen“ hätten.
Bei den Stadtwerken waren die Prüfer bereits vor fünf Jahren erstmals. Drei Tage lang waren zwei Prüfer unabhängig voneinander unterwegs „die prüfen sich auch gegenseitig“, erläutert Flick. Im theoretischen Teil galt es, einen 450 Fragen umfassenden Katalog abzuarbeiten, mit dem erforscht werden sollte, inwieweit die Mitarbeiter auf dem neuesten Stand von Verordnungen und Sicherheitsvorschriften sind. Dann schauen die Prüfer nach, ob die Vorgaben auch im Alltag beachtet werden – sie besuchen Baustellen, überprüfen „von der Geschäftsleitung bis in die Werkstätten“, erläutert der Geschäftsführer.
Bei der ersten Prüfung 2007 habe es einen „kleinen Nachbesserungsbedarf“ gegeben, berichtet Flick. Darauf habe man reagiert und Strukturen umgestellt, erläutert Klaus Rotter, der technische Leiter der Stadtwerke. Dabei ging es hauptsächlich um Einsatzpläne bei Notfällen.