Karben. Knackige Früchte mit edel klingenden Namen wie „Luxemburger Renette“, „Herzogin Olga“, „Uelzener Rambour“ oder „Schöner aus Haseldorf“ stehen im Mittelpunkt des 15. Karbener Kelterfestes im Garten des Jugendkulturzentrums. Veranstalter waren der Fachdienst Umwelt gemeinsam mit den Naturschutzorganisationen Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Bei dem Fest für die ganze Familie dreht sich alles um den Apfel, dabei stehen weniger die Sorten aus dem Supermarkt im Focus des Interesses, sondern vielmehr alte heimische Arten, aus denen sich wunderbar aromatische Getränke ohne und mit Alkohol machen lassen.
„Wir möchten den Besuchern die Bedeutung von Streuobstwiesen nahe bringen, indem wir beim Kelterfest die Sinne ansprechen“, erklärt Sylvia Neitzel vom BUND. Und so können die Besucher an den Ständen Apfelkuchen, Süßen oder Rauscher und weiteres probieren, was sich kulinarisch aus Äpfeln herstellen lässt. Die Agenda-Arbeitsgruppe Natur und Landschaft gibt Tipps, wie man Schmetterlingen das Überleben erleichtern kann, während der Fachdienst Umwelt zig alte Apfelsorten zum Anschauen aufgebaut hat.
Bei den Kindern ist der Stand der Schaukelterei aus Bad Vilbel klarer Favorit. Hier können sie an historischen Geräten hautnah erleben, wie aus kleinen grünen Äpfeln mit roten Bäckchen Saft entsteht. Der dabei entströmende Geruch von gepressten Äpfeln ist weithin zu riechen.
„Wir möchten die Arbeitsschritte bei der Apfelverarbeitung deutlich machen“, sagt Wolfgang Lazar, der mit Jürgen Pfeiffer die Besucher beim Gebrauch von historischer Obstmühle und Korbpresse anleitet. Hier schmecken die Laien-Safthersteller sofort, was den unterschiedlichen Geschmack der Säfte ausmacht. Die Zusammensetzung der verschiedenen Apfelsorten mit mehr oder weniger Fruchtzucker oder Säure ist maßgeblich, erläutert der Fachmann. „Apfelig“ schmecke der frisch gepresste Saft, den Thorben (9) und Mattin (8) eben selbst hergestellt haben, nachdem die Äpfel zuvor in der Obstmühle grob zerkleinert wurden. Ob der Saft nun süß oder sauer schmeckt, darüber sind sich die Freunde nicht einig. Nachdem sie beim ersten Schluck das Gesicht verzogen haben, möchten sie dann aber doch noch ein zweites Glas trinken.