Der mit einem Preisgeld von 2500 Euro dotierte Umweltschutzpreis 2012 für Schüler des Wetteraukreises ging an die Praxisklasse der Bad Vilbeler Brunnenschule. Die Schüler verdanken das ihrem Engagement für Bienen.
Bad Vilbel. Die beiden Bienenvölker der Brunnenschule sind fleißig. Sie sammelten in diesem Jahr 40 Kilogramm Honig. Den schleuderte Lehrerin Sabine von Trotha in den Sommerferien aus den Waben und füllte ihn in zwei verschieden große Gläser ab. Das schicke Etikett „Blütenhonig aus der Imkerei der Brunnenschule“ gestalteten und malten die Schüler der Praxisklasse gemeinsam mit Lehrerin Kerstin Rupprecht.
Der Honig fand bei Schülern und den Gästen der Preisverleihung reißenden Absatz. Nach Informationen der Bad Vilbeler Kinderbürgermeisterin Sylvia Becker-Pröbstel sind die Deutschen mit dem Verzehr von 1,2 Kilogramm Honig pro Jahr Weltmeister in Sachen Honigkonsum. Allerdings kämen 75 Prozent des in Deutschland verzehrten Honigs aus dem Ausland.
Mit ihren beiden von ihrem Imkerpaten Dietmar von Bernuth aus Bad Homburg-Gonzenheim geschenkten Völkern, die mit Hilfe des Preisgeldes um drei weitere aufgestockt werden sollen, wollen die Praxisklassenschüler gegensteuern. Einige haben ihre Angst vor den Insekten überwunden und kümmern sich jetzt regelmäßig um ihre auf einem Grundstück im nahen Kleingartengelände stehenden Bienenstöcke und -völker. Von den Schülern wurde noch keiner gestochen, dafür aber die Lehrerin.
Landrat Joachim Arnold (SPD) überreichte der Klasse im Namen des Wetteraukreises die Urkunde des mit 2500 Euro dotierten „Umweltschutzpreises 2012 für Schülerinnen und Schüler“ auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes. Vergeben wurde der Preis an die stolzen Schüler und ihre Lehrerin Sabine von Trotha für „die vorbildlichen Leistungen auf dem Gebiet der Umweltbildung“.
Die Jury sprach der Klasse den Preis für ihre wertschätzende Haltung gegenüber Tieren zu. Durch das vorherige Tierschutzprojekt zur Hühnerhaltung und das jetzige Projekt zur Bienenhaltung hätten die Schüler Respekt beim Umgang mit Tieren erfahren. „Diese wertschätzende Haltung übertragen sie hoffentlich auf alles Leben. Durch das Verstehen größerer Zusammenhänge ist ihre Einsicht und Achtung vor der Natur gewachsen“, steht in der Urkunde.
Schulleiter Uwe Ebert sagte, die Projekte seien eine ideale Schulung für seine Schüler, stärkten ihr Selbstvertrauen und förderten ihre Kommunikationsfähigkeit. Sabine von Trotha versprach: „Wir werden auf jeden Fall weitermachen.“
Das Preisgeld will die Klasse in eine moderne elektrische Schleuder und weitere Ausrüstung investieren.