Bad Vilbel. Axel Ehlers und Marc Schmitt haben sich sofort gut verstanden und Freundschaft geschlossen. Mehr als 120 Menschen verschiedener Altersgruppen wohnen in der Lebensgemeinschaft Bingenheim und Axel Ehlers ist einer von ihnen. Zusammen mit vier Frauen der Gemeinschaft und ihrem Werkstättenbereichsleiter war er auf Einladung des Möbelhauses Porta nach Bad Vilbel-Dortelweil gekommen. Dort präsentierte die Gruppe mit einer Auswahl an Kerzen, Keramik-Artikeln, Holz- und Textil-Arbeiten, was in ihren Werkstätten produziert und zum Verkauf angeboten wird. Porta-Geschäftsleiter Alfred Schum ließ sich gleich mal eine für ein Puppenhaus bestimmte Geschirr-Kollektion zurücklegen. Der Dortelweiler Porta-Mitarbeiter Marc Schmidt hatte sich ein T-Shirt mit dem Logo der Andreas-Gärtner-Stiftung übergestreift und machte dadurch klar, um was es an diesem Tag in den 20 Möbelhäusern der Porta-Gruppe ging: Zum 75. Geburtstag von Firmengründer Hermann Gärtner wird der gesamte Verkaufserlös des Tages dieser Stiftung zur Verfügung gestellt, die sich der Hilfe für Menschen mit geistiger Behinderung und deren Integration in den gesellschaftlichen Alltag verschrieben hat. Andreas Gärtner, der Sohn des Stifters, litt seit seiner Geburt an „Hydrocephalus“, umgangssprachlich als Wasserkopf bekannt. Vor elf Jahren ist er im Alter von 38 Jahren gestorben.
„Die Stiftung gehört ebenso zu seinem Lebenswerk wie das Unternehmen Porta“, begründete Birgit Gärtner, Firmenmitinhaberin und Schwester von Andreas Gärtner, die Überraschungsaktion für ihren Vater, der von seinem „runden“ Geburtstag kein großes Aufhebens machen wollte. Nach Angaben von Achim Fahrenkamp, einem weiteren Porta-Mitinhaber, haben sich nahezu alle Industrie- und Geschäftspartner an der „Spendenaktion 7. Mai“ beteiligt. Die gemeinnützige Andreas-Gärtner-Stiftung könne so mit mindestens 500 000 Euro rechnen. Die Aktion wurde auch von den Porta-Belegschaften unterstützt. So haben die Dortelweiler mit einem Mini-Flohmarkt sowie dem Verkauf von selbst gebackenem Kuchen ihren zusätzlichen Beitrag zum Gelingen beigetragen. „Ich bin beeindruckt, mit welchem Einsatz meine Mitarbeiter diesen besonderen Tag vorbereitet haben“, zollte Geschäftsleiter Alfred Schum Respekt.
Um den Besuchern das Thema der Andreas-Gärtner-Stiftung anschaulicher zu verdeutlichen, hat Schum mit der Lebensgemeinschaft Bingenheim eine Einrichtung aus der näheren Region eingeladen. Mit ihrem Besuch und der Präsentation ihrer Produkte haben sie einen Eindruck gegeben vom Lebensalltag der „Seelenpflege-Bedürftigen“, wie die Gemeinschaft ihre Bewohner nennt.
Weitere Infos zum Thema: www.porta.dewww.andreas-gaertner-stiftung.dewww.lg-bingenheim.de