Bad Vilbel. Die dreijährige Lea ist ein fröhliches Kind, obwohl sie in ihrem jungen Leben mit drei Operationen und vier Vollnarkosen einige heftige Strapazen hat überstehen müssen. Lea leidet am äußerst seltenen Femoral-Facial-Syndrom. Von ihm sind weltweit nur etwa 100 Kinder betroffen. Das Syndrom äußert sich in Fehlbildungen. Bei Lea sind die Oberschenkelknochen verkürzt, die Hüftpfanne ist steil und flach, die linke Hüfte kaum vorhanden, die Nase ist zu flach und der Unterkiefer zu klein. Eine Hüftoperation soll helfen, dass Lea einigermaßen normal laufen kann. Die Eltern Stefanie und Holger Quäl aus Maintal müssen hierfür an Zusatzkosten 25.000 Euro aufbringen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Sie werden dabei von verschiedenen Initiativen und Sponsoren unterstützt. So auch vom Dortelweiler Möbelhaus Porta.
Geschäftsführer Alfred Schum erfuhr von Leas Schicksal über eine Sachspendenanfrage seiner Media-Agentur für eine Tombola. Der Vater zweier gesunder Kinder handelte schnell und organisierte mit der spontanen und sofortigen Mithilfe der Mitarbeiter für den verkaufsoffenen Sonntag Ende September einige Aktionen. Alle Einnahmen beim Weißwurstverkauf flossen ebenso in den Spendentopf wie die aus einem Flohmarkt mit von Lieferanten gespendeten Artikeln. Zudem hat die Belegschaft selbst gebackenen Kuchen verkauft und natürlich auch Kaffee dazu und ebenfalls alle Einnahmen für Leas Operation zur Verfügung gestellt. So konnte Alfred Schum insgesamt 1200 Euro an Familie Quäl übergeben und Lea bekam von ihm eine Puppe geschenkt.
Im Moment läuft Lea kurze Strecken mit einer Orthese, das ist eine am Oberschenkel befestigte Gehhilfe, ansonsten rutscht sie flott auf dem Boden entlang. Zum Alltag der Dreijährigen gehören Arztbesuche, Krankengymnastik und eine Reittherapie, die ihr am meisten Spaß macht. Lea ist ein aufgewecktes Mädchen mit bereits ausgeprägtem Selbstbewusstsein und einem altersgemäß weit entwickelten Sprachvermögen. „Madame weiß schon, was sie will“, erzählen Stefanie und Holger Quäl. Allerdings habe sich ihre Entwicklung erst so richtig beschleunigt, seit sie mit Begeisterung einen integrativen Kindergarten besuchen darf. Um ihr dies zu ermöglichen, mussten die Eltern sich erst gegen bürokratische Hindernisse durchsetzen.
Schneller als Behörden lassen sich private Unterstützer überzeugen, so wie Alfred Schum und die Porta-Belegschaft. „Es ist fantastisch, so viele positive Rückmeldungen zu bekommen.“ Erst vor dreieinhalb Wochen war die Familie mit Leas Geschichte und dem Aufruf für die Hüftoperation um Hilfe zu bitten an die Öffentlichkeit gegangen. (fau/hir)
Mehr über Lea und ihre Krankheit im Internet unter www.leashomepage.de. Bei dem Verein Deutsche Lebensbrücke ist unter dem Stichwort „Lea helfen“ bei der Dresdner Bank München (BLZ 700 800 00) ein Spendenkonto unter der Nummer 3456 90 000 eingerichtet worden. Der Verein stellt Spendenquittungen aus.