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Porta: Abriss und Neubau

»In die Jahre gekommen«: Porta möchte am Standort Bad Vilbel grundlegende Änderungen vornehmen. Foto: Christine Fauerbach
»In die Jahre gekommen«: Porta möchte am Standort Bad Vilbel grundlegende Änderungen vornehmen. Foto: Christine Fauerbach

Bad Vilbel. Die Porta-Unternehmensgruppe investiert in die Zukunft und den Erhalt ihres Standortes Bad Vilbel. Geplant sind Abriss und Neubau des Dortelweiler Einrichtungshauses mit Ansiedlung weiterer Fachmärkte und Gastronomie sowie die damit einhergehende Umstrukturierung des gesamten Areals. Diese Pläne wurden jetzt im Ortsbeirat vorgestellt.
Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) begrüßte in der 18. öffentlichen Sitzung des Ortsbeirates Dortelweil Stadtplanerin Stefanie Horn von der Planungsgruppe ROB und Detlef Samland beim Porta-Tochterunternehmen Service und Beratung für Expansion, Projektentwicklung und Immobilien zuständig. Hauptpunkt auf der Tagesordnung war der »Antrag auf Zulassung einer Abweichung von den Zielen des Regionalplans Südhessen« für einen 3,8 Hektar großen Teilbereich des Bebauungsplans »Im Weitzesgrund«.
Die vorgesehene Fläche ist im Regionalen Flächennutzungsplan 2010 teilweise als Sondergebiet »Möbel«, Bestand (16 270 Quadratmeter) und teilweise als gewerbliche Baufläche Bestand (21 857 Quadratmeter) ausgewiesen. Detlef Samland informierte die Ortsbeiratsmitglieder, dass das seit 2003 bestehende Porta-Einrichtungshaus in Dortelweil »in die Jahre gekommen ist«. Das Gebäude entspreche in vielen Belangen nicht mehr den aktuellen bautechnischen Standards und energetischen Anforderungen, rechne sich betriebswirtschaftlich nicht mehr. »Eine Verkaufsfläche von 18 800 Quadratmetern, davon entfallen 2000 Quadratmeter auf zentrenrelevante Randsortimente, ist heute durch das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden nicht mehr erforderlich. Auch die vorhandene große Anzahl kostenloser Kundenparkplätze wird nicht benötigt. Um den Standort Dortelweil langfristig zu sichern, soll das Einrichtungshaus abgerissen, anschließend durch einen Neubau ersetzt und das Gelände umstrukturiert werden.«
Gastronomie und
Zoofachmarkt

Das Einrichtungshaus soll auf rund 17 000 Quadratmeter verkleinert und durch verschiedene Fachmärkte und einen Gastronomiebetrieb (800 Quadratmeter) auf dem Gelände ergänzt werden. Derzeitige Planungen gehen von einem Lebensmitteldiscounter (800 Quadratmeter Verkaufsfläche), einem Zoofachmarkt (700 Quadratmeter), einem Einrichtungsfachmarkt Jysk (950 Quadratmeter) oder einem Fahrradfachmarkt (3000 Quadratmeter) aus.
Während der auf eineinhalb bis zwei Jahre angesetzten Genehmigung der Abweichung von den Zielen des Regionalplanes Südhessen durch das Regierungspräsidium Darmstadt und die Regionalversammlung soll das Porta-Einrichtungshaus in Dortelweil geöffnet bleiben. Während der auf 18 bis 24 Monate anberaumten Bauphase bekommen die Angestellten Arbeitsplätze in anderen Standorten des europaweit agierenden Familienunternehmens angeboten.
Dauer von
fünf Jahren

Die Dauer der Maßnahmen mit Planungen, Genehmigungen und« Bauzeit werden auf fünf Jahre geschätzt. Stefanie Horn informierte, dass in der Auswirkungsanalyse der GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH in Köln, durch die geplanten Einzelhandelsvorhaben »keine erheblichen nachteiligen wirtschaftlichen, städtebaulichen und raumordnerischen Auswirkungen« auf den Einzelhandel in Bad Vilbel und in den Umlandkommunen zu erwarten ist. Es ist von einer »Aufwertung des Standortes« auszugehen. Die GMA habe das Vorhaben der Porta-Unternehmensgruppe positiv befürwortet, »da die beantragte Abweichung von den betroffenen Zielen des Regionalplans Südhessen/Regionalen Flächennutzungsplans 2010 unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertretbar ist und die Grundzüge der Raumordnung nicht berührt, sodass die Voraussetzungen für ihre Zulassung gegeben sind«.
Bad Vilbel ist als Mittelzentrum eingestuft und damit als Standort für großflächigen Einzelhandel geeignet. Gutachten haben keine nennenswerten ökologischen und klimatischen Auswirkungen festgestellt. Von der 3,8 Hektar großen Antragsfläche ist derzeit die Hälfte unbebaut und ungenutzt. Durch die Realisierung des Vorhabens werden die bestehenden Baugrundstücke besser ausgenutzt.
Der Ortsbeirat Dortelweil stimmte dem Antrag einstimmig zu. Sollte die Genehmigung durch das Regierungspräsidium Darmstadt und die Regionalversammlung Südhessen erfolgen, können Details der Planung erörtert werden.
Von Christine Fauerbach